Hochverschuldeter FC Schalke 04 erhält Landesbürgschaft
Der FC Schalke 04 ist in arge finanzielle Schieflage geraten. Nun hat der Klub eine Zusage für die Erteilung einer Landesbürgschaft erhalten.
Der mit etwa 200 Millionen Euro verschuldete Bundesligist FC Schalke 04 hat vom Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen die Zusage für die Erteilung einer Landesbürgschaft erhalten. Dies teilte der Club am Dienstag mit dem Hinweis mit, keine weitere Details dazu bekanntzugeben. "Der S04 hat diese Bürgschaft in der Erwartung beantragt, bei der Entscheidung nicht anders als Wirtschaftsunternehmen aus anderen Bereichen behandelt zu werden. Der Verantwortung, die mit einer solchen Bürgschaft verbunden ist, ist sich der FC Schalke 04 bewusst", hieß es in der kurzen Mitteilung des Clubs.
Das Ministerium bestätigte auf Anfrage am Dienstag die Erteilung der Landesbürgschaft und teilte zum Verfahren mit: "Die Übernahme von Bürgschaften erfolgt seit Jahrzehnten regelmäßig im Rahmen der durch den Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages gebilligten Bürgschaftsrichtlinien. Der Bürgschaftsantrag vom FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. hat, wie alle anderen Bürgschaftsanträge auch, das erprobte und bewährte mehrstufige Prüfungsverfahren durchlaufen. Hier ist nochmals festzuhalten, der Antrag ist behandelt worden wie alle anderen Anträge von Wirtschaftsunternehmen auch."
Trotz des zweithöchsten Umsatzes der Clubhistorie von 275 Millionen Euro wies der Club einen Jahresfehlbetrag von 26,1 Millionen Euro aus. Dabei sind die Gesamtverbindlichkeiten von 220 Millionen Euro auf 198 Millionen gesenkt worden. Die Corona-Pandemie hat die Finanzlage des Bundesligisten trotz erheblicher Einspareffekte erheblich verschärft.
Künftig soll beim FC Schalke eine Gehaltsgrenze von 2,5 Millionen Euro gelten
Schalkes Marketingvorstand Alexander Jobst hatte zuletzt bestätigt, dass der Club schon früher eine Landesbürgschaft in Anspruch genommen habe. "In vielen anderen Branchen ist es völlig selbstverständlich, das Instrument der Landesbürgschaft zu nutzen." Es sei klar, dass es nicht genutzt werden könne, um damit etwa Spieler zu finanzieren, meinte Jobst. Zudem wolle der Club eine künftige Gehaltsobergrenze für neue Spieler einführen: "Zusätzlich werden wir uns intern ab sofort eine Richtlinie auferlegen für ein maximales Gehaltsgefüge in Bezug auf die Neuverpflichtung von Spielern." Die Grenze soll bei etwa 2,5 Millionen Euro im Jahr liegen. (dpa)
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