Chelsea marschiert - Adebayor sorgt für Skandal
London (dpa) - Michael Ballack und sein FC Chelsea sind nicht zu stoppen. Dank des Treffers von Florent Malouda in der vierten Minute der Nachspielzeit feierte der Tabellenführer der Premier League am Samstag ein 2:1 bei Stoke City und damit den fünften Sieg im fünften Spiel.
"Das war sehr wichtig. Mit dem Start der Champions League gehen wir in eine bedeutende Phase", sagte "Blues"-Coach Carlo Ancelotti, der den DFB-Kapitän nach 66 Minuten zur Schonung für die Partie gegen den FC Porto auswechselte, nach dem Last-Minute-Erfolg.
Für einen handfesten Skandal sorgten am Wochenende Emmanuel Adebayor von Manchester City. "MADebayor" - "verrückter Adebayor" - titelte das Boulevardblatt "News of the World", nachdem der City-Stürmer, der bis zum Sommer bei Arsenal stürmte, seinem ehemaligen Teamkollegen Robin van Persie bei einem Revanchefoul ungeahndet einen Tritt gegen den Kopf versetzt hatte. Nach seinem Tor zum 3:1 lief der Angreifer aus Togo quer über den Platz, um vor der Arsenal-Kurve ausgiebig zu jubeln. Damit löste Adebayor fast eine Massenschlägerei aus.
"Ich bin traurig und enttäuscht über Adebayors hirnlosen und bösartigen Tritt. Er wollte mich verletzen", sagte der Niederländer van Persie nach dem hitzigen Match. Ein Eigentor von Arsenal-Keeper Manuel Almunia (20.) brachte die "Citizens", die sich im Sommer mit Einkäufen für 140 Millionen Euro verstärkt hatten, in Front. Nach dem Wechsel gelang van Persie nach Vorarbeit des eingewechselten Ex- Dortmunders Tomas Rosicky der Ausgleich (62.). Der Tscheche feierte nach 20-monatiger Verletzungspause sein Comeback und verkürzte kurz vor Schluss zum 4:2-Endstand (88.). Da hatten Craig Bellamy (74.), Adebayor (80.) und Shaun Wright-Phillips (84.) Citys vierten Sieg in Folge aber längst sichergestellt.
"Er weiß, dass es falsch war und hat sich entschuldigt. Er ist ein emotionaler Junge, und es war ein emotionaler Moment für ihn", stellte sich City-Coach Mark Hughes vor seinen Angreifer Adebayor. Vor dem Derby gegen Meister Manchester United drohen dem Spieler nun Sanktionen durch den englischen Fußballverband FA. ManCity fehlt bereits Stürmer Robinho, der von seinem Einsatz in Brasiliens Nationalmannschaft mit einem Ermüdungsbruch im rechten Fußgelenk zurückkehrte und mindestens einen Monat pausieren muss.
ManU schlug Tottenham Hotspur mit 3:1. Jermain Defoe brachte die "Spurs" zwar schon nach 50 Sekunden per Fallrückzieher in Front, aber Ryan Giggs (25.), Anderson (41.) und Wayne Rooney (78.) drehten das Spiel. "Die Spurs sind derzeit in großer Form. Wir mussten uns zusammenreißen und haben fantastischen Fußball gezeigt", sagte Manchester-Trainer Sir Alex Ferguson.
Der FC Liverpool, der schon zwei Niederlagen einstecken musste, baute mit dem 4:0 über Aufsteiger FC Burnley Frust ab. Israels Nationalstürmer Yossi Benayoun gelang dabei ein Dreierpack. Der Ex- Dortmunder und frühere Herthaner Kevin-Prince Boateng erzielte bei seinem Debüt für den FC Portsmouth gegen die Bolton Wanderers seinen ersten Treffer in England überhaupt. Dennoch verlor Portsmouth mit 2:3 und blieb Schlusslicht.
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