Frankfurt mit Spycher im Topspiel gegen HSV
Frankfurt/Main (dpa) - Der Kapitän ist zurück und Eintracht Frankfurt brennt voller Angriffslust auf das erste Topspiel seit über einem Jahrzehnt in der Fußball-Bundesliga.
"Die Sehnsucht nach dem schönen Fußball der 70er, 80er Jahre in Frankfurt ist groß. Auch der HSV ist zu schlagen, man muss nur konzentriert sein. Wir haben großes Selbstvertrauen in die eigene Leistung", kündigte Eintracht-Coach Michael Skibbe vor der Partie des Tabellenvierten gegen den Spitzenreiter Hamburger SV an. Die 0:3-Pleite der Hamburger bei Rapid Wien in der Europa League haben die Frankfurter genau verfolgt. "Da konnten wir sehen, dass man den HSV schlagen kann", meinte Skibbe.
Kapitän Christoph Spycher hat sich nach einem Hexenschuss zurückgemeldet: "Es geht mir gut, wenn nichts mehr passiert, kann ich spielen." Der 32 Jahre alte Schweizer Nationalspieler gehört zu den Leistungsträgern im "System Skibbe". Der Coach hat dem Eidgenossen nicht ganz ohne Hintergedanken das Amt des Wortführers und Team-Verantwortlichen von Torjäger Ioannis Amanatidis übertragen.
"Es war meine feste Überzeugung, dass ich damit Ioannis und der Mannschaft helfe. Ioannis war mehr als ein Führungsspieler und Kapitän war. Er war schon fast ein 'Mister Alles'. Aber er kann einer der besten Stürmer der Bundesliga sein. Wenn man noch viele andere Verantwortlichkeiten hat, dann geht das Wesentliche auch mal ab", begründete Skibbe sein nicht unumstrittene Entscheidung vor der Saison in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Die Euphorie ist groß in Frankfurt, erstmals seit der Saison 1993/94 mit der Eintracht wieder vorne mitzumischen. "Wenn wir unsere Sinne schärfen haben wir einen Chance. Meine Mannschaft traut sich etwas zu. Wir werden alles versuchen, um dem HSV ein Bein zu stellen", betonte Skibbe, der trotz der Verletzungsmisere der Torwarte mit "Urgestein" Oka Nikolov einen sichere Bank zwischen den Pfosten stehen hat.
Um dem Angriffsspiel der Eintracht noch mehr Flügel zu verleihen, wird aller Voraussicht nach Caio wieder ins Team rücken. Der unter Skibbes Vorgänger Funkel oft gescholtene Brasilianer ist "eine richtig gute Alternative" im Mittelfeld. Sogar Hamburgs Brasilianer Ze Roberto schwärmt von dem 22-Jährigen. "Caio kenne ich aus Brasilien. Er ist ein sehr talentierter Spieler", sagte der Ex-Bayern-Star in der Bild-Zeitung.
"Die Frankfurter haben bis jetzt eine sehr gute Saison gespielt. Die sind noch ungeschlagen und da ist eine große Euphorie in Frankfurt. Uns erwartet ein sehr, sehr intensives Spiel", warnte HSV- Trainer Bruno Labbadia. Der Coach ging davon aus, dass alle in Wien zum Einsatz gekommenen Akteure für das Frankfurt-Spiel fit sind.
Eintracht Frankfurt: Nikolov - Franz, Vasoski, Russ, Spycher - Chris, Bajramovic (Caio), Schwegler - Teber - Meier, Amanatidis
Hamburger SV: Rost - Boateng, Rozehnal, Mathijsen, Aogo - Jarolim, Zé Roberto - Trochowski, Elia - Petric, Berg
Schiedsrichter: Kinhöfer (Herne)
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