Wer die Spiele in Peking ablehnt, muss auch den Fernseher ausschalten
Die Olympischen Spiele in China stehen in der Kritik. Doch die Einschaltquoten sind auch in diesem Jahr groß. Wie kann das sein?
Der Aufschrei ist jedes Mal wieder groß: Olympia in Peking, Fußball-WM in Katar. Gerade in Deutschland sorgt es für großes Unverständnis, dass IOC und Fifa ihre Großveranstaltungen an autokratische Staaten vergeben. Doch wenn die Spiele beginnen, interessiert das kaum noch jemanden. Dann wird der Fernseher eingeschaltet und mitgefiebert – es geht ja schließlich um „unsere“ Sportlerinnen und Sportler. Aber so einfach ist es nicht: Solange die Einschaltquoten stimmen, haben IOC und Co. keinen Grund, etwas an ihrer Strategie zu ändern.
Deutschland boykottiert die Olympischen Spiele nicht offiziell
Selbst der deutschen Regierung fehlt es an einer klaren Haltung: Einerseits nahm zwar kein Mitglied der Ampel-Koalition an der Eröffnungsfeier in Peking teil; andererseits traute sie sich aber auch nicht, einen offiziellen diplomatischen Boykott auszusprechen. Das ist inkonsequent und gibt den Bürgern wenig Anlass, selbst aktiv zu werden.
Und dennoch liegt es an uns allen, dem puren Geldstreben der Verbände ein Ende zu setzen. Schließlich fließt das Geld der Sponsoren gerade deswegen so gut, weil so viele einschalten. Das IOC wird um keinen Cent ärmer, nur weil zwei Drittel der Deutschen sagen, dass sie die Vergabe an China für falsch halten. Es wird Zeit, diesen Selbstbetrug zu stoppen. Wer die Spiele in Peking ablehnt, der muss den Fernseher ausschalten.
Die Diskussion ist geschlossen.
Herr Meier,
muss ich dann auch Ihre Zeitung abbestellen? Rund um Ihren Kommentar und auf der Titelseite mindestes 4 Seiten
Berichterstattung zu Olympia. Da ich die TV-Gebühren sowieso bezahlen muss, würde ich die Kündigung des Zeitungsabos vorziehen, das für weniger Leistung mit nun nahezu 50,--€ pro Monat deutlich teurer ist. Ich persönlich sehe mir durchaus die Übertragungen an, da hier auch mal wieder Sportarten zu sehen sind, die sonst mehr am Rande stehen. Empfehlungen eines Journalisten brauche ich dazu nicht. Olympia in Deutschland wurde ja, trotz bester sportlicher Infrastruktur, leider demokratisch abgelehnt. Ich verzichte dagegen schon lange auf den Genuss von Fußball im TV. Gründe z.B. FC Bayern: Sponsorengelder aus Katar, von Adidas(produziert billigst unter zweifelhaften Bedingungen in Südostasien) und Audi(was war da noch mal in Sachen Diesel?). Außerdem sind die Gehälter in dieser Branche weit von der Realität entfernt. Ich gehe mal davon aus, dass in München sogar der letzte Bankdrücker noch 5 Mio. kassiert.
Also ich ignoriere die Liveübertragungen. Und wenn die Medien hier sich nicht ständig selber mit Berichterstattung überbieten würden, wären auch die Gelder bald Vergangenheit, da die Firmen dafür keinen Pfennig ausgeben würden. Eine Zusammenfassung würde genügen. Für die Sportler ist es eh egal, da keine Zuschauer zugelassen sind außer ein paar ausgewählte Regimetreue. Und ob IOC, FIFA, UEFA würden dann bald umdenken. Schon allein die Auflagen, die den Austragungsorten gemacht werden sind ja auch ein Grund warum immer mehr Menschen gegen eine Bewerbung ihrer Gemeinden sind.
Ich hab nch nie diesen Sport angeschaut. Braucht faktisch kein Mensch. Wenn ALLE Fußballstadien der Welt abgerissen würden, würde ich jubeln!!!
Also ich bin da fein raus, weil ich noch keine Minute Olympiasport am Bildschirm live verfolgt habe. Dass ich die jeweils laufende Nachrichtensendung wegzappe halte ich allerdings für zuviel verlangt und auch, dass ich die Berichterstattung nicht - wenn auch oberflächlich - verfolge. Da drehe ich den Spieß lieber um: Warum berichtet ihr denn nicht einfach nicht? Von der Politik Konsequenzen erwarten bis anmahnen und selbst vom erhöhten Interesse profitieren wollen - natürlich nuuuur aus Pflichtgefühl, dem Informationsauftrag geschuldet tz tz tz ;-)
Dem schliesse ich mich an, werde auch Fussball aus Quatar nicht anschauen.