Quelle der Gesundheit: Der Garten als Therapie
Bonn (dpa/tmn) - Gärten beleben und entspannen - welcher Gartenbesitzer wüsste das nicht. Aber sie können noch viel mehr. Viele Traumapatienten und Demenzkranke profitieren inzwischen von der Gartentherapie.
Heinz K. war beim ersten Mal sehr skeptisch: Erde zerkrümeln und mischen, welke Blätter und Blüten abzupfen, pflanzen und gießen. Das hört sich so gar nicht nach medizinisch wirksamer Maßnahme an. Aber es macht Spaß, und irgendwie fiel es ihm am Ende der Therapie dann plötzlich leichter, die Bewegungen beider Hände zu koordinieren. Inzwischen liebt er die entspannte Atmosphäre zwischen den Pflanzen, den Geruch nach Erde und Grün. Vielleicht gelingt es ihm so doch, die Folgen seines schweren Unfalls zu überwinden.
Heinz K. ist ein Patient der Klinik für neurochirurgische und neurologische Rehabilitation in Hattingen-Holthausen in Nordrhein-Westfalen. Die Klinik setzt auf Gartentherapie. "Diese Therapie macht sich die anregenden und gleichzeitig entspannenden Eigenschaft von Garten und Pflanzen zunutze", erklärt Kliniktherapeut Andreas Niepel, "und sie hat damit erstaunliche Erfolge".
Nicht nur Schädel-Hirn-Trauma-Patienten wie Heinz K. verbesserten im Umgang mit Garten und Pflanze ihre Konzentration und Feinmotorik. Auch Kinder lernen in Therapiegärten motorische Störungen zu überwinden, wie beispielsweise im Heilpädagogischen Kindergarten Holzminden. Unbewusst nebenbei beim Spielen, Toben und Buddeln müssen sie schwache Muskelpartien stärken, fehlende Koordination einüben und ihren Gleichgewichtssinn trainieren. Die Therapeuten greifen behutsam steuernd dabei ein.
Eines der Geheimnisse von Gartentherapie ist der "Aufforderungscharakter" von Pflanzen und Gärten. Nicht der Therapeut will etwas von dem Patienten, sondern die Pflanze signalisiert mit schlaffen Blättern, dass sie dringend gegossen werden muss. Der Kletterberg will erobert werden, auch wenn die Stufen den Kinderbeinchen noch so schwer fallen. Durch den Duftgarten kann man nicht gehen, ohne zu schnuppern, zu tasten und zu fühlen. Dass die Sinne dabei wach bleiben, das geschieht so ganz nebenbei.
So wie viele gesunde Menschen den Garten nutzen, um abzuschalten, und die eigene Kreativität zu spüren, so hilft er auch psychisch Kranken, stärker in Einklang mit sich selbst zu kommen. Patienten der sozialtherapeutischen Gemeinschaft Hof Sondern formulieren das so: "Im Garten lerne ich die eigenen Grenzen kennen", "Gartenarbeit hilft mir bei einer realistischen Selbsteinschätzung", "Mir hat die Erdung geholfen: Man kann auf den Boden kommen, sich spüren". Erleben wie ein junges Pflänzchen wächst, das man selbst gepflanzt hat, wie es zur Blüte kommt und Frucht trägt - das lehrt auf einfache Weise, Entwicklungen Raum zu geben und abzuwarten. Stellen sich dann Erfolgserlebnisse ein, wachsen Zufriedenheit und Selbstbewusstsein.
Ein großes Stück Lebensqualität können Gärten für Menschen mit Demenz bedeuten. Viele von ihnen treibt innere Unruhe zu ständiger Bewegung, zu einer Flucht aus einengenden Räumen. Der geschützte Gartenraum erlaubt es ihnen, selbstständig nach draußen zu gehen und ihrem Bewegungsbedürfnis nachzukommen. Da mittelfristiges und Kurzzeitgedächtnis versagen, kommt den Kindheitserinnerungen besondere Bedeutung zu. Im Garten spielen von klein auf vertraute Pflanzen wie Rose, Tulpe, Osterglocke, Aster, Flieder, Apfelbaum eine wichtige Rolle. Sie rufen verschüttete Erinnerungen wach und geben ein Stück Orientierung in zunehmend beängstigender Umwelt.
Ilse Copak, Gartenplanerin am Alexianer-Krankenhaus Münster entwickelte ein paar Regeln, die sich auch auf den eigenen kleinen Garten von Demenzkranken übertragen lassen. Bewährt hat sich ein zusammenhängendes "Endloswege"-System, das den verwirrten Menschen durch den Garten und wieder zum Ausgangspunkt zurückführt.
Ungünstig sind Wegekreuzungen oder Sackgassen, die den Patienten zum entschlusslosen Verharren veranlassen. Auch auffälliger Materialwechsel lässt die Füße stocken. Mühelos begangen wird dagegen ein einheitlicher Untergrund, der sich deutlich von der Umgebung abhebt. Türen nach draußen verleiten, den Garten zu verlassen. Sie sollten möglichst unauffällig aus Rasenpflaster gebaut und durch Büsche und Pflanzungen kaschiert werden.
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