Der etwas andere Umzug

In Lauterbach werden Traditionen noch wirklich gelebt. Dies ist nicht nur eine Behauptung, sondern – wenn es um den Lauterbacher Faschingsumzug geht – eine Tatsache. Seit den 1930er Jahren ziehen Närrinnen und Narren durch die Lauterbacher Straßen. Damit zählt der Umzug zu den ältesten der Region. Am Sonntag, 26. Februar, ab 13.30 Uhr, ist es wieder so weit. Bis zu 4000 Besucher werden in dem kleinen Ortsteil der Gemeinde Buttenwiesen erwartet und jubeln den 16 Wagen und zwölf Fußgruppen, die von den Musikkapellen aus Buttenwiesen, Untertürheim, Laugna und Mertingen begleitet werden, zu.

Seit vielen Jahren nimmt der Lauterbacher Faschingsumzug eine Sonderstellung ein. Das liegt sicher am eigenen urtümlichen und traditionellen Charakter, den sich der Umzug in Lauterbach bewahrt hat. So legen die Organisatoren großen Wert darauf, dass die verschiedenen Umzugswagen von Kleintraktoren und Oldtimern gezogen werden. Dies ist nur möglich, weil fast alle Wagen in Lauterbach selbst gebaut werden und nur an diesem einen Nachmittag zu sehen sind. Dies bedeutet eine enorme organisatorische Arbeit, wie sie bei anderen Umzügen nicht mehr üblich ist. So ist es auch verständlich, dass der Lauterbacher Umzug nur alle zwei Jahre stattfindet. Dröhnende Discoanlagen auf den Wagen sind in Lauterbach nicht zu finden, denn die Themen der einzelnen Wagen werden in deftigen „Szenen“ von den „Ein-Tages-Schauspielern“ sehr drastisch dargeboten. Der Umzug beginnt in der Bahnhofstraße und verläuft über die Deutschordenstraße, Riedstraße, Schulstraße und klingt in der Turnhalle aus. Hier sorgt die Live-Band „Schlawiner“ für ordentlich Stimmung.