Noch ohne Lehrstelle?
Vier Tipps für Last-Minute-Bewerber
Viele Lehrlinge beginnen bald ihre Ausbildung. Wer bis jetzt keine Lehrstelle gefunden hat, muss aber nicht aufgeben. Es gibt genug offene Stellen und Möglichkeiten.
„Es ist sogar möglich, auch noch im November oder Dezember eine Ausbildung zu beginnen“, sagt der Sprecher der Bundesagentur für Arbeit (BA) Paul Ebsen. Vier Tipps für Bewerber:
Nachfragen & hinterfragen
Wer eine Lehrstelle sucht, sollte auf die Arbeitsagenturen, Handels- und Handwerkskammern zugehen, rät Ebsen. Oft gibt es auch noch Ausbildungsbörsen. Dort sind Firmen vertreten, die noch Bewerber suchen. Es lohne auch, sich in sozialen Netzwerken, bei Bekannten oder persönlich bei Betrieben zu erkundigen. „Es ist ganz wichtig, dass man nicht auf seinem Wunschberuf beharrt“, so Ebsen.
Vielleicht kommt ein anderer Beruf infrage? Es gibt knapp 330 Ausbildungsberufe, die zum Teil ähnliche Fähigkeiten und Talente fordern. Beispielsweise könnte sich eine Kauffrau im Einzelhandel auch als Industriekauffrau bewerben – oder ein Kfz-Mechatroniker als Fluggerätmechaniker. „Vielleicht klappt die Bewerbung in einer anderen Stadt“, sagt Ebsen. Dafür können Jugendliche finanzielle Unterstützung erhalten. Dazu beantragen sie eine Ausbildungsbeihilfe. Sie wird gewährt, wenn tägliches Pendeln zwischen der Ausbildungsstätte und Wohnung der Eltern unzumutbar ist.
Suche ausweiten
Wer keinen Ausbildungsplatz findet, kann über eine sogenannte Einstiegsqualifizierung (EQ) den Weg in eine Lehre suchen. Das ist ein betriebliches Langzeitpraktikum von sechs bis zwölf Monaten, das später auf die Ausbildung angerechnet werden kann. „Die werden ausschließlich über die Arbeitsagentur mit dem Betrieb vereinbart“, informiert Ebsen.
Liegt es zum Beispiel am Zeugnis, dass der Bewerber keine Lehrstelle findet, kann sich sein Berater für ihn bei einem Unternehmen einsetzen. Die BA übernimmt dann einen Teil der Ausbildungsvergütung.
Danach entscheidet der Arbeitgeber: Hat sich der Bewerber bewährt, darf er bleiben.
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