Familien: Abgabe der Steuererklärung lohnt sich
Ein Leben ohne Kind können sich viele nicht vorstellen. Doch der Nachwuchs kostet viel Geld. Immerhin können Eltern bei einigen Ausgaben steuerlich profitieren.
Eltern müssen viel Geld ausgeben - für Essen, Kleidung, Kita, Musikstunden, Nachhilfe oder etwa Semesterbeiträge. Einige Ausgaben können sie von der Steuer absetzen. Dafür müssen sie eine Steuererklärung abgeben, die sie für das Jahr 2019 bis zum 31. Juli 2020 einreichen können.
Neben dem Vordruck für die allgemeinen Angaben zur Person können Eltern die Anlagen Außergewöhnliche Belastungen, Sonderausgaben und Haushaltsnahe Aufwendungen ausfüllen.
Steuer-IDs der Kinder müssen eingetragen werden
In der Anlage Kind tragen sie Angaben zu minderjährigen und volljährigen Kindern ein, wenn diese das 25. Lebensjahr nicht vollendet haben und noch eine Ausbildung oder ein Studium machen.
"Dieses Formular ist für jedes Kind auszufüllen", sagt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler. Eltern müssen also jeweils die Steueridentifikationsnummer des Sohns oder der Tochter eintragen.
Vom Kindergeld oder Kinderfreibetrag profitieren
In Zeile sechs können Eltern vermerken, ob ein Anspruch auf Kindergeld besteht. Wer den Antrag verspätet gestellt hat, trägt laut Klocke "nur das tatsächlich ausgezahlte Kindergeld ein".
Es gibt auch einen Freibetrag für den Betreuungs-, Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf (BEA) sowie einen Grundfreibetrag für das Existenzminimum des Kindes. Zusammengerechnet beträgt der Kinderfreibetrag insgesamt 3810 Euro pro Elternteil.
"Das bedeutet, dass Eltern zusammen pro Kind 7620 Euro ihres Jahreseinkommens nicht versteuern müssen", sagt Uwe Rauhöft vom Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine. Eltern, die nicht miteinander verheiratet sind, haben jeweils Anspruch auf die Hälfte.
Allerdings haben Familien nur Anspruch auf Kinderfreibetrag oder Kindergeld. Welche im Einzelfall günstiger ist, errechnet der Fiskus automatisch bei der Bearbeitung der Steuererklärung.
Der Freibetrag ist eher für Besserverdiener
Oft ist für Familien das Kindergeld lukrativer. "Erst wenn Ehepaare mit einem Kind über ein Jahreseinkommen von mehr als 66 500 Euro verfügen, profitieren sie mehr vom Kinderfreibetrag", so Rauhöft.
Für Eltern mit niedrigerem Einkommen sei der Kinderfreibetrag nur von Vorteil, wenn sie getrennt leben. Bei minderjährigen Kindern kann sich dann ein Elternteil den BEA-Freibetrag vom anderen oft übertragen lassen.
Betreuungsausgaben können Eltern bis zum 14. Lebensjahr der Kinder absetzen. Laut Rauhöft berücksichtigt der Fiskus bis zu zwei Drittel der Kosten - höchstens 4000 Euro pro Kind im Jahr.
Keine Steuervorteile für Freizeitausgaben
Kosten für Klassenfahrten, Tennisclub oder Musikschule sind nicht abzugsfähig. "In der Regel können Eltern auch nicht die Kosten für Nachhilfeunterricht ihrer Kinder von der Steuer absetzen", sagt Klocke. Ausnahme: Die Eltern mussten beruflich bedingt umziehen.
Wurde der Umzug nach dem 1. April 2019 abgeschlossen, können Eltern einen Höchstbetrag von 2045 Euro pro Kind für Nachhilfe geltend machen - "bis zur Hälfte des Betrags in voller Höhe und darüber hinaus zu 75 Prozent", so Klocke.
Kinder absolvieren Ausbildung oder Studium
Eltern können die Kosten für die Kranken- und Pflegeversicherung absetzen, wenn ihre Kinder eine Ausbildung oder ein Studium machen. Wohnen volljährige Kinder in dieser Zeit auswärts, erhalten Eltern bis zum 25. Lebensjahr einen Freibetrag von 924 Euro pro Jahr.
Sind die Kinder älter als 25 Jahre, können Eltern für 2019 neben den Versicherungsbeiträgen einen Unterhalt bis zu 9168 Euro steuerlich geltend machen. Das Einkommen der Kinder rechnet der Fiskus nur an, wenn es 624 Euro im Jahr übersteigt. (dpa)
Italienischer Hochgenuss in der Zott Genusswelt
Lohn- und Gehaltsabrechnung: Warum sich ein Check auszahlt
Aufgemacht - und schnell wieder abgelegt: Behandeln Sie Ihre Entgeltabrechnung auch eher stiefmütterlich? Wo und warum sich ein genauer Blick auf den Lohnzettel oft lohnt.
Steuerprogramme im Test: Eines überzeugt auf ganzer Linie
Ein Überflieger und einige mehr oder weniger erfolgreiche Verfolger - das ist das Ergebnis einer Untersuchung von elf verschiedenen Steuersoftwares.
Kindergeld oder Kinderfreibetrag - wem nützt was?
Wer Kinder in die Welt setzt, übernimmt große Verantwortung für die Gesellschaft. Der Staat honoriert das finanziell. Was Eltern zu den Unterstützungsleistungen wissen sollten.
Mit Zuckerguss ins Wochenende
Jeden Freitag leckere Rezeptideen, Tipps und Tricks rund ums Backen.
Kostenlos Newsletter abonnierenWie finde ich die richtige Ausbildung? Die IHK bietet Unterstützung
Welcher Beruf passt zu mir? Und wie finde ich den passenden Ausbildungsplatz? Die IHK Schwaben unterstützt Schülerinnen und Schüler beim Start in das Berufsleben.
Die swa bietet vergünstigte Tarife: Jetzt den Strom- und Gasanbieter wechseln
Wer im Frühjahr 2024 zu den Stadtwerken Augsburg als Strom- und Gasanbieter wechselt, profitiert von vergünstigten Preisen und bekommt einen Bonus von bis zu 350 Euro für Strom und Gas.
Ehegattensplitting: Wer spart, wie funktioniert's?
Heiraten, um Steuern zu sparen? Das kann funktionieren - zumindest in einigen Fällen. Das Zauberwort heißt Ehegattensplitting. Was es damit genau auf sich hat.