Der Drogeriemarkt Müller in der Wertinger Hauptstraße hat geschlossen, die neue Filiale befindet sich woanders. Für Schüler geht damit ein Zeitvertreib verloren.
Nach Schulschluss oder in der Mittagspause ab zu Müller, Taschengeld verbraten. Und für was? Für Schokolade natürlich, Gummibärchen oder Limo. Die Älteren auch Mal für Kaugummi, ein süßes Deo, Nagellack oder ein neues Lipgloss. Klar, ab und zu, da braucht man schon auch mal ein Heft oder einen neuen Schnellhefter aus der Schreibwarenabteilung. Aber im Großen und Ganzen fließt das Kleingeld in Schultag-versüßende Belanglosigkeiten. Wozu ist die Pause vor dem Nachmittagsunterricht denn sonst da? Oder die Wartezeit, bevor der Bus am Wertinger Marktplatz hält?
Mit der Schließung des Drogeriemarkts Müller in der Wertinger Hauptstraße geht eine Ära zu Ende, die Generationen an Schülerinnen und Schülern geprägt haben. Egal, wie lange die Schulzeit schon zurückliegen mag: Auch heute denken die Absolventen sämtlicher Schularten in Wertingen wohl noch gerne zurück an den Zeitvertreib im Müller. Die Schüler der Gegenwart ticken da nicht anders. Sie strömen den Laden pünktlich nach Schulschluss gegen 13 Uhr, reden und lachen laut. Haben es eilig, denn gleich schon kommt der Bus. Stellen sich an die Kasse, obwohl sie Energydrink oder Chips noch gar nicht in der Hand halten. "Erst anstellen, wenn ihr eure Ware habt!", schimpft die Kassiererin. "Aber mein Kumpel kommt gleich!", antwortet der Junge mit geschultertem Schulranzen, der vor ihr steht.
Wo vertreiben sich Wertingens Schüler künftig ihre Mittagspause?
Bis Freitag war das das alltägliche Gewusel im Müller im Herzen Wertingens. Jetzt ist damit Schluss. Für manche Jungen und Mädchen bleibt der Weg zur neuen Filiale in der Industriestraße zwar ähnlich lang, wenn sie etwa auf der Mittelschule oder auf dem Gymnasium sind. Für Schüler der Realschule wird die Strecke länger – statt drei Minuten bräuchten sie ab der Eröffnung am 25. Januar eher zehn zum neuen Müller. Der hat abgesehen davon keine Bushaltestelle vor der Nase - Süßkram- und Kosmetikshopper können also künftig nicht direkt vom Ladengeschäft in den Bus hüpfen.
Vielleicht marschieren die Schülerinnen und Schüler künftig einfach ein wenig schneller, dann schaffen sie es trotzdem und haben sich ihre Süßigkeiten verdient. Und abgesehen davon: Wenn man nicht jeden Tag allerlei Schnickschnack kauft, dann bleibt am Ende der Woche auch noch was vom Taschengeld übrig.
Die Diskussion ist geschlossen.