Wie groß soll Wertingen werden?
Der Platz ist rar. Warum Bürgermeister Willy Lehmeier meint, dass es in der Zusamstadt „noch kuscheliger“ wird. Und warum eventuell eine Wohnwagensteuer notwendig ist
„Wie groß soll Wertingen werden?“ Bürgermeister Willy Lehmeier stellte in der Bürgerversammlung am Dienstagabend diese Frage in den Raum. Grund dafür war die Frage eines Zuhörers, dem die Entwicklung von Wertingen offensichtlich nicht schnell genug vorangeht. „Was tut die Stadt, um den Zuzug zu vergrößern?“ lautete seine Frage, die auch der Ansiedlung von Gewerbesteuerzahlern galt. Der Bürgermeister stellte fest, dass das Gewerbesteueraufkommen derzeit wächst. Die Prognose für 2019 lautet 10,7 Millionen Euro, im Jahr 2018 waren es 7,8 Millionen Euro. Lehmeier plädierte für eine maßvolle Entwicklung: „Wir haben alle Hände voll zu tun, dass wir für Firmen, die angesiedelt sind, günstige Bedingungen herstellen.“ Standortdefizite könne die Stadt nicht aufholen. Wertingen liege nun mal nicht an der Autobahn und verfüge über keinen Bahnanschluss. „Für das, was erzielt wird, sind wir dankbar“, sagte Lehmeier, „wir schlagen uns achtbar.“
Was Wertingen so stark mache, sei das „Nicht-abhängig-Sein“ von großen Industrien. Die Zusamstadt verfüge über 350 Gewerbebetriebe – mittelgroße und kleine Firmen, die nicht unmittelbar von Europa abhängig seien. Lehmeier stimmte Stadtrat Johann Popp zu, der in der Diskussion zu bedenken gab, dass die Stadt einen Teil der Gewerbesteuereinnahmen an den Landkreis abführen müsse. Wie Lehmeier erklärte, fließt diese Gewerbesteuerumlage indirekt wieder nach Wertingen zurück, da die Stadt über viele Kreiseinrichtungen verfüge, die vom Landkreis finanziert werden: Kreishallenbad, Kfz-Außenstelle, Realschule, Gymnasium.
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