Kleine Werkstatt jetzt ganz groß
Die Wertinger Schlosserei Lehnert modernisiert ihren Betrieb
Die Schlosserei Lehnert hat von Anbeginn ihren Firmensitz mitten im Herzen Wertingens. Inhaber Andreas Lehnert startete 1996 mit einer gesamten Betriebsfläche von circa 2000 Quadratmetern und in einer gut 200 Quadratmeter großen früheren Autowerkstatt.
Jetzt hat er seinen Betrieb modernisiert und erweitert. Der Firmenchef und seine Frau Ruth verweisen darauf, dass das alte Werkstattgebäude abgerissen und neu errichtet wurde. „Dadurch konnten wir uns in der Produktionsfläche verdoppeln“, erklärt Lehnert den ausgebauten ersten Stock. Dies dient jetzt als großzügiges Büro für Ruth Lehnert und nebenan als Werkstatt für die Edelstahlverarbeitung, die bislang in gemieteten Räumlichkeiten ausgelagert war.
In den nun 417 Quadratmeter großen Werkstätten im Obergeschoss und darunter im Erdgeschoss kann Lehnert mit seinen Gesellen und einem Azubi alle Aufträge jetzt an Ort und Stelle bearbeiten. Zu den Leistungen der Schlosserei zählen Stahl- und Edelstahlarbeiten im weitesten Sinne sowie Zaunpfostenfertigung.
Das bearbeitete Metall ziert aber nicht nur Firmengebäude und Fabrikhallen in ganz Deutschland, sondern auch im europäischen Ausland. Doch neben den aufwendigen Stahlkonstruktionen und Überdachungen, Geländer für Treppen und Balkone oder das Fertigen von Zäunen und Hoftoren, repariert der Meisterbetrieb auch Kleinigkeiten. „Eine kaputte Raddeichsel oder ein defektes Schloss ist für uns kein Problem, neulich kam ein Wertinger Gastronom mit einem Kochtopf, an dem der Henkel abgebrochen war.“ Auch solche Aufträge übernehme man gerne, versichert Lehnert. Er schätzt wie Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier die Aktion „Lass den Klick in deiner Stadt“: „Wir verarbeiten gerade für den Bürgermeister ein Treppengeländer.“ Doch nicht nur Lehmeier bedient das regionale Handwerk, der gelernte Metallbauermeister und seine Frau haben es ihm gleich getan. Er bezieht sich auf seinen Neu- und Umbau, der innerhalb weniger Monate über die Bühne gehen konnte: „Ich habe alles von meinen Kunden fertigen lassen, darunter viele Handwerksfirmen aus der Region.“ Mehrere hunderttausend Euro haben die Lehnerts dafür in die Hand genommen.
Dankbar sind die beiden den Nachbarn, die alle ihre Zustimmung dafür erteilt haben, für sie nicht selbstverständlich in einem mehr oder weniger reinen Wohngebiet. Erklärt der 46-jährige Firmenchef den Grund für die Firmenerweiterung, rollt er die Augen: „Wir mussten uns zertifizieren, um zukünftig den vorgeschriebenen EU-Standards zu genügen, das war nicht nur sehr aufwendig, sondern hat noch mal richtig Geld gekostet.“
Doch sie haben es geschafft, können jetzt die Urkunde über die EU-Norm „DIN EN 1090“ für Metallbaubetriebe vorweisen. „Habe ich die Zertifizierung nicht, kann ein Kunde rein theoretisch meine Arbeit als mangelhaft deklarieren und müsste die Arbeit damit auch nicht bezahlen“, so Lehnert. Er hatte also einen guten Grund ins erfolgreiche Mittelstandsunternehmen weiter zu investieren. Doch das war noch nicht alles: „Schließlich wollen wir in eineinhalb Jahren 20 Jahre Schlosserei Lehnert feiern!“
Die Diskussion ist geschlossen.