Wilde Pudel treiben zu nächtlicher Stunde ihr Unwesen
(Serie) Allerlei unglaubliche und schaurige Geschichten finden sich im Wertinger Heimatbüchlein
In diesen Schlecht-Wetter-Tagen ist Zeit, um in Büchern zu stöbern, und so widmen wir uns alten Sagen aus dem Landkreis Dillingen. „Deine Heimat“ heißt ein Wertinger Büchlein, das ein Arbeitskreis für Heimatkunde in den 60er Jahren für die Stadt herausgegeben hat. Darin gibt es das Kapitel „Ein Sack voll Sagen“.
Dem Buch entnommen ist die Geschichte vom „Wiesle-Pudel“, der sein Unwesen am Fußweg zwischen Unter- und Oberthürheim getrieben haben soll. Der „Wiesle-Pudel“ hat sich eine höchst seltene Bosheit ausgedacht. Wenn die Bauern am Bächlein zwischen Ober- und Unterthürheim in aller Herrgottsfrühe mit ihren Sensen hinausgingen, um Heu oder Grummet zu mähen, so konnte es passieren, dass ihnen der „Wieslepudel“ unversehens auf die Sense sprang und sie am Weitermähen hinderte. Erst beim morgendlichen Gebetläuten verlies dann dieses Vieh seinen gefährlichen Sitzplatz und verschwand in den Morgen. Wenn am späten Abend die Glocken zum Englischen Gruß mahnten, dann war der Wieslepudel“ wieder der Herr auf den Wiesen am Bächlein.
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