
Seniorenstammtisch und Temposünder: Themen im Gemeinderat Binswangen

Plus Warum das engagierte Team den Auftrag der Gemeinde braucht und die Binswanger Räte über einen Raser im Kugelbergweg staunen.

Jeden ersten Mittwochnachmittag im Monat findet der Seniorenstammtisch im Binswanger Schillinghaus statt. „Der wurde 2019 ins Leben gerufen, weil ein Treffpunkt im Dorf fehlte“, erklärte Gemeinderätin Gertrud Schrezenmeir bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Binswangen. Schnell habe sich ein Team von acht Frauen gefunden, die Kuchen backen, den Raum herrichten und die Veranstaltung betreuen. Inzwischen organisieren sie auch Referenten zu verschiedenen Themen. Gertrud Schrezenmeir zeigte sich begeistert vom Einsatz der Ehrenamtlichen: „Das ist ein kreatives, fleißiges Team.“ Und zur Veranstaltung selbst, bei dem nicht nur Senioren vor Ort sind: „Es ist ein tolles gesellschaftliches Ereignis. Das schönste Bild ist, wenn im Gang der Rollator neben dem Kinderpuppenwagen steht.“
Der Wirtsraum im Schillinghaus in Binswangen wird zu klein
Allerdings sei inzwischen der kleine Wirtsraum im Schillinghaus zu klein für die über 30 Leute, die regelmäßig kommen. Somit soll der Stammtisch künftig im großen Probenraum stattfinden. Was wiederum dazu führe, dass die Frauen Helfer brauchen, um die schweren Tische aufzubauen. Hier meinte Bürgermeister Anton Winkler: „Wir finden eine Lösung.“ Der eigentliche Grund, warum das Thema am Dienstag im Gemeinderat landete, war aber, dass die Seniorenreferentin Gertrud Schrezenmeir sicherstellen wollte, dass die Ehrenamtlichen versicherungsrechtlich abgedeckt sind. Sie erläuterte: „Die Helferinnen sind nur versichert, wenn sie von der Gemeinde beauftragt sind.“ Bürgermeister Anton Winkler gab ihr die Rückversicherung, nachdem auch andere Ratsmitglieder dafür waren: Alle Helfer und Helferinnen, die in einer von der Seniorenreferentin geführten Liste eingetragen sind, haben den Auftrag der Gemeinde.
Wer fährt mit 108 durch den Kugelbergweg?
Ein Durchfahrtsverbot für den Kugelbergweg beschäftigte außerdem den Binswanger Gemeinderat. Eine Anliegerin hätte gerne, dass der Kugelbergweg von der Hausnummer 8 bis 18 nicht mehr befahren werden darf. Als Grund gab sie an, dass hier viele Kinder auf dem Weg zum Kindergarten und zur Schule unterwegs sind, aber kein Gehweg vorhanden sei. Und die Autos seien viel zu schnell unterwegs, obwohl bereits eine Tempo-30-Zone eingerichtet ist. Der Bürgermeister erklärte allerdings, dass kein Durchfahrtsverbot möglich ist, nachdem zahlreiche Anwohner und Anwohnerinnen nur über diese Straße zu ihren Grundstücken kommen und wenn Anlieger durchfahren dürfen, erziele das wieder nicht den gewünschten Effekt. Außerdem meinte er, dass der Bereich „kerzengerade sei“ und Fußgänger, auch Kinder, bereits von Weitem gesehen werden können. Engstellen führen dazu, dass die Fahrzeuge eh langsamer und vorausschauend fahren müssen. Als er allerdings die Aufzeichnungen der Geschwindigkeitsmessanlage vorstellte, die vom 24. Februar bis 10. März 3402 Fahrzeuge registrierte, staunten die Räte nicht schlecht: „Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 108 Kilometern pro Stunde.“ Das müsse ein Motorrad gewesen sein, mutmaßt er, denn mit einem Pkw sei das wohl nicht möglich. 85 Prozent der Fahrzeuge fahren langsamer oder maximal 39 Stundenkilometer und die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 25 Stundenkilometern. „Mittags pressiert’s“, meinte Winkler aufgrund der Daten, auch abends fahren mehr Fahrzeuge, die auch schneller sind als erlaubt. Einig waren sich die Ratsmitglieder jedoch aufgrund der Lage im Dorf: „Das sind in der Regel keine Auswärtigen, die hier unterwegs sind.“ Den Antrag lehnten sie einstimmig ab.
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