Förderkreis Synagoge Binswangen: Einsatz gegen das Vergessen
Der Verein zieht Bilanz und blickt nach vorne. Vorsitzender Anton Kapfer wird wiedergewählt, er formuliert aber eine Bitte.
Der langjährige bisherige Vorsitzende ist auch der neu gewählte beim Förderkreis Synagoge Binswangen. Im Schützenheim hatten sich Mitglieder der im Landkreis angesehenen Einrichtung getroffen. Es wurde bei der regulären Mitgliederversammlung Bilanz gezogen und vom Vorsitzenden Anton Kapfer ein Ausblick auf die Arbeit des Förderkreises gegeben. Auch Landrat Markus Müller, sein Amtsvorgänger Leo Schrell, Bürgermeister, Gemeinde- und Kreisräte hatten den Weg zur Veranstaltung gefunden, um damit die Wichtigkeit des gemeinsamen Anliegens zu unterstreichen. Die Pflege der Erinnerungskultur werde man sich weiter auf die Fahnen schreiben, hieß es bei dem Treffen im Synagogenstandort Binswangen.
Nach drei Jahren waren Neuwahlen nötig geworden. Anton Kapfer erklärte sich bereit, ein letztes Mal für den Vorsitz des Förderkreises zu kandidieren. Er bat, sich Gedanken darüber zu machen, wer künftig der Einrichtung vorstehen könnte. Nach seiner einstimmigen Wiederwahl versicherte er, bis dahin engagiert seine Arbeit in den Dienst des wichtigen Anliegens zu stellen.
Die beiden zweiten Vorsitzenden Margot Sylvia Ruf und Bürgermeister Anton Winkler wurden ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt. Schatzmeister bleiben Walter Stallauer und Reiner Thrul. Keine Veränderung gab es auch bei der Kassenprüfung. Als Geschäftsführerin fungiert weiterhin Lydia Edin. Im Beirat gab es Veränderungen. Alfred Sigg und Günther Hiesinger wollten aus Altersgründen kein Amt mehr bekleiden. Ihnen galt ein öffentliches Dankeschön des Vorsitzenden Anton Kapfer. Künftig arbeiten in dieser Funktion: Bürgermeister Willy Lehmeier, Johannes Mordstein, Christine Nittbaur, Herbert Stempfle, Johann Urban, Hedwig Regensburger, Karoline Sailer, Anton Rupp jun. und Anton Rupp sen.
Gedenk- und Informationstafeln werden bei der Synagoge in Binswangen aufgestellt
In der nahen Zukunft sollen im Außenbereich der Synagoge Gedenk- und Informationstafeln aufgestellt werden. Die Gestaltung liegt bereits weitgehend fest. „Es laufen noch Gespräche mit der Denkmalpflege im Hinblick auf die genaue Platzierung“, erfuhr die Versammlung vom Vorsitzenden Kapfer.
In seinem Rückblick auf die Arbeit des heute 107 Mitglieder umfassenden Förderkreises erwähnte der Vorsitzende besonders das bunt gemischte anspruchsvolle Konzertprogramm und Lesungen mit bedeutenden Autoren, und er gab sich erfreut, dass nach Corona das Leben in der Alten Synagoge wie gewohnt weitergeht. Proben des Musikvereins und Veranstaltungen von örtlichen Vereinen bis zu Terminen der Brettlbühne Lauterbach, die die Synagoge für Veranstaltungen gerne belege, würden das altehrwürdige Gebäude weiterhin in den Mittelpunkt des kulturellen Lebens im Landkreis einfügen, freute sich Kapfer. Die Gedenkveranstaltungen wie etwa das 85-jährige Erinnern an die „Reichspogromnacht“ wurden durch die Filmvorführung „Die Stille schreit“ in den besonderen Fokus gerückt.
Kapfer dankte „den Buttenwiesener Freunden“ für die gute Zusammenarbeit beim gemeinsamen Anliegen im Kampf gegen „das Nichtwissen und das Vergessen“. An der Spitze seien dabei Johannes Mordstein und Bernhard Hof zu nennen. Weiterhin werde man verstärkt, wie er versicherte, mit den Schulen im Landkreis und dem Schulamt Dillingen versuchen, junge Menschen zu interessieren, weil sie der Garant für die Fortsetzung der wichtigen Erinnerungskultur seien.
Der Binswanger Förderkreis gibt ein Buch von Anton Kapfer heraus
Landrat Markus Müller war es, der dem Förderkreis Synagoge und dessen Vorsitzenden sowie seinen wichtigen Mitstreitern in Vorstandschaft und Mitgliederkreis im Namen des Landkreises seinen Dank aussprach. Ein Buch, das Vorsitzender Kapfer über drei jüdische Binswanger Familien geschrieben hat, soll nach dem Willen der Versammlung in 400 Exemplaren aufgelegt werden. Der Förderkreis fungiert hier als Herausgeber. (syla)
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