Der amerikanische Traum
Die Karriere des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg fing in einem Kinderzimmer in Kalifornien an
San Francisco Mit elf Jahren schrieb er Computerprogramme in seinem New Yorker Kinderzimmer, mit 20 startete er mit Freunden von seinem Studentenzimmer aus die Website „thefacebook.com“.
Wenn Facebook am Freitag an die Börse geht, wird Mark Zuckerberg mit 28 Jahren zum Multimilliardär mit der Kontrolle über das größte soziale Netzwerk der Welt. Zuckerberg werden nach dem Börsengang, der Medienberichten zufolge für den 18. Mai geplant ist, 57,3 Prozent der Unternehmensanteile gehören. Abhängig vom Aktienpreis könnte sein Firmenanteil dann mehr als 15 Milliarden Dollar wert sein. Auch wenn der Wert von Facebook damit unter den zuvor geschätzten 100 Milliarden Euro bleiben wird, wird das soziale Netzwerk die wertvollste US-Internetfirma zum Zeitpunkt ihres Börsengangs sein. Das Unternehmen aus Kalifornien stellt damit auch den US-Suchmaschinenriesen Google in den Schatten, der 2004 beim Börsengang 23 Milliarden Dollar wert war.
In einem Video, mit dem Zuckerberg auf einer Werbetour um Investoren werben will, erzählt er über seine Vision. „In der Mittelstufe habe ich Suchmaschinen wie Google und Yahoo benutzt und sie für die wunderbarste Sache gehalten“, erinnert er sich an seine Schulzeit in Dobbs Ferry bei New York. Dort wuchs der am 14. Mai 1984 geborene Mark mit drei Geschwistern als Kind eines Zahnarztes und einer Psychiaterin auf.
Was er an den Suchmaschinen vermisst habe, seien die Menschen gewesen, erzählt Zuckerberg. „Das Interessanteste, das, was dir am wichtigsten ist, ist doch, wie es deinen Freunden und den Menschen um dich herum geht.“ 2004 gründete er Facebook zusammen mit Studienfreunden an der angesehenen Universität von Harvard. Die Idee, Freunde und Bekannte auf einer Internetplattform zu versammeln, mit ihnen Neuigkeiten, Klatsch und Fotos auszutauschen, kam an. Internet-Konzerne begannen, sich für das Phänomen zu interessieren. Yahoo bot 2006 eine Milliarde Dollar für Facebook – erfolglos. Ein junger Mann, der eine Milliarde Dollar ablehnt: Zuckerberg mit dem jungenhaft wirkenden Gesicht, der gern in Jeans, T-Shirt und Kapuzenpullover auftritt, zeigt geschäftliches Selbstbewusstsein.
Der Börsengang wird das jüngste Kapitel im Leben des Computer-Wunderkindes. Hollywood drehte mit „The Social Network“ einen Film über ihn. Das US-Nachrichtenmagazin Time kürte ihn 2010 zur „Person des Jahres“. Zuckerberg habe mit Facebook „unser alltägliches Leben verändert“, lautete die Begründung des Magazins. Das renommierte US-Wirtschaftsmagazin Forbes hob Zuckerberg 2011 auf Platz neun der einflussreichsten Personen, nur wenige Ränge hinter Staatslenkern wie US-Präsident Barack Obama. Bei politischen Revolten wie in Nordafrika ist das Netzwerk zum zentralen Kommunikationsmittel geworden. (afp)
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