Neues Image mit geringeren Bonuszahlungen für Banker
Die Deutsche Bank will sparen und ihr Image aufpolieren. Gekürzt werden anscheinend auch die Bonuszahlungen für Top-Manager.
Die neue Spitze der Deutschen Bank stimmt die Beschäftigten auf härtere Zeiten ein. "Jeder weiß, dass Einschnitte unumgänglich sind, es geht nicht ohne Schmerzen", sagte Co-Chef Jürgen Fitschen der Welt am Sonntag. Zugleich bekräftigte er in dem Doppel-Interview mit Co-Chef Anshu Jain, dass die Deutsche Bank bei den Bonuszahlungen für ihre Manager auf die Bremse treten will.
Deutsche Bank mit neuer Strategie
Jain und Fitschen hatten erst am vergangenen Dienstag ihre Strategie vorgestellt. Das neue Führungsduo, Nachfolger des langjährigen Vorstandschefs Josef Ackermann , will Deutschlands größte Bank mit einem milliardenschweren Sparprogramm fit für die Zukunft machen. Die jährlichen Kosten sollen bis 2015 um 4,5 Milliarden Euro gedrückt werden, eine Art "Bad Bank" soll riskante Papiere in Milliardenhöhe losschlagen.
Die "Strategie 2015+" soll aber nicht nur eine Antwort auf schwächere Geschäfte infolge turbulenter Märkte und schärferer Anforderungen der Regulatoren sein. Das Duo will der Bank auch ein besseres Image verschaffen.
Sparprogramm könnte Arbeitsplätze kosten
Fitschen sagte in dem Interview mit Blick auf das Sparprogramm: "Sobald wir von den Geschäftsbereichen verlässliche Zahlen haben, werden wir sie zuerst mit den Arbeitnehmervertretern diskutieren." Jain ergänzte, man dürfe nicht vergessen, dass die Bank viel einsparen könne, ohne dass es direkt Arbeitsplätze koste. "Wir haben 6000 juristische Geschäftseinheiten, wir haben allein in der Vermögensverwaltung 600 verschiedene Softwareprogramme. Nichts ist so schmerzvoll und auch teuer, wie sich von Mitarbeitern zu trennen. Deshalb gehen wir zuerst an die Sachkosten."
Kürzungen bei Bonuszahlungen
Auch die - gerade in Krisenzeiten umstrittenen - Bonuszahlungen für das Topmanagement will das neue Führungsduo kürzen. Vorgesehen ist eine Einmalzahlung nach fünf Jahren anstelle gestaffelter Auszahlungen über drei Jahre hinweg, hatten die Top-Manager angekündigt.
Fitschen sagte der Zeitung, Geld sei für Banker sicher eine Motivation. "Aber sicher nicht die einzige. Und da ändert sich inzwischen viel: Die heutigen Uniabsolventen interessieren sich nicht nur für ihren Gehaltszettel, sondern wollen für eine Firma arbeiten, die einen guten Ruf in der Gesellschaft genießt." Jeder sollte die Chance bekommen, sein Verhalten zu ändern. "Wenn es aber Kollegen gibt, die das partout nicht wollen, dann müssen wir sie ziehen lassen." dpa
Die Diskussion ist geschlossen.