Ab 2020: Frankreich plant Ökosteuer auf Flugtickets
Die französische Regierung will mit einer Ökosteuer den Umweltschutz vorantreiben. Ab 2020 sollen alle Flüge besteuert werden, die in Frankreich starten.
Die französische Verkehrsministerin Elisabeth Borne hat am Dienstag in Paris angekündigt, im kommenden Jahr eine Umweltsteuer für Flugtickets einzuführen. Ausgenommen sind Anschlussflüge an französischen Flughäfen, Flugreisen auf die französische Mittelmeerinsel Korsika und in die französischen Überseegebiete.
Klimaschutz: Frankreich führt Ökosteuer für Flüge ein
Die Steuer soll nach Angaben von Borne in Abhängigkeit von Ticketpreis und Strecke gestaffelt werden: Der Höchstbetrag von 18 Euro wird demnach für Businesstarife der Langstrecke fällig. Der Mindestbetrag von 1,50 Euro wird für einen französischen Inlandsflug der Economy-Klasse verlangt.
Laut Verkehrministerin Borne plant der Staat die Steuereinnahmen in umweltfreundlichere Infrastrukturen investieren, vor allem in das Schienensystem. Die Aktien von Air France haben nach der Ankündigung 4,5 Prozent nachgegeben, die von der Lufthansa 2,5 Prozent.
Geplante CO2-Steuer: Werden auch Flüge in Deutschland teurer?
Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat vergangenen Freitag in Berlin mehrere Gutachten zu den verschiedenen Möglichkeiten einer CO2-Steuer vorgestellt. Der Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2) soll teurer werden, um den Klimaschutz voranzubringen. Gleichzeitig sollen Menschen mit kleinem Einkommen nicht stärker belastet werden. Schulze hat sich bereits im April für eine solche Steuer ausgesprochen. Die zusätzlichen Einnahmen für den Staat sollen an die Bürger zurückgehen.
Außerdem haben die verschiedenen Parteien im Bundestag zuletzt einige konkrete Vorschläge gemacht, wie der Klimaschutz vorankommen kann - etwa Steuerrabatte auf Bahntickets im Fernverkehr, einen Ausbau der Förderung von Elektroautos, Extra-Steuern auf Flugtickets und mehr. Für den Ausstieg aus der klimaschädlichen Stromgewinnung aus Kohle hat eine Kommission schon im Januar ein Konzept vorgelegt, das Ende des Jahres beschlossen werden soll. (dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.