Ikea soll Mitarbeiter und Kunden bespitzelt haben
Das Möbelhaus Ikea in Frankreich soll Mitarbeiter und sogar Kunden systematisch ausgespäht haben. Jetzt wollen Gewerkschaftsvertreter Anzeige erstatten.
Frankreich wolle die Situation vollständig aufklären, sicherte das Unternehmen am Mittwoch in Paris zu. "Illegale Praktiken" würden klar abgelehnt, sollte es solche geben.
Einem Bericht der Zeitung "Canard Enchaîné" zufolge hatte die Sicherheitsleitung von Ikea Frankreich ein Abkommen mit privaten Sicherheitsleuten abgeschlossen, die dem Möbelriesen Informationen aus der zentralen Polizeikartei, aus der Kfz-Zulassungsstelle oder aus dem Führerschein-Register übermittelte. Dabei seien nicht nur Bewerber vor ihrer Anstellung überprüft worden, sondern auch Gewerkschafter und Kunden im Falle einer geschäftlichen Auseinandersetzung.
Auch das Innenministerium kündigt eine Untersuchung an
Gewerkschaftsvertreter wollten der Zeitung zufolge am Mittwoch Anzeige erstatten. Ein Mitarbeiter-Anwalt von Ikea, Yassine Yakouti, sagte, die Justiz solle eine mögliche "betrügerische Verwendung" von personenbezogenen Daten untersuchen. Das Innenministerium kündigte seinerseits eine Untersuchung an, sobald Anzeige erstattet werde. Dabei könnte es darum gehen, wer sich Zugang zu den Daten in den offiziellen Dateien verschafft und Informationen möglicherweise illegal weitergegeben habe. AZ, afp
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