Die EU zwingt die Hersteller von Elektrogeräten zu kundenfreundlicherem Verhalten. Die haben die Politik zu lange ingnoriert.
Die meisten Verbraucher kennen das: Ein Elektrogerät geht kaputt, der Hersteller liefert keine Ersatzteile mehr und das alte Ladekabel taugt für das Nachfolgemodell auch nicht mehr. Schlecht für die Umwelt, teuer für den Kunden – aber eben ein gutes Geschäft für die Konzerne.
Es war klar, dass die Hersteller von Computern, Mobiltelefonen, digitalen Kameras oder Spielekonsolen sowie all den dazugehörigen Geräten irgendwann die Quittung für ihr Verhalten präsentiert bekommen. Genau das ist am Mittwoch geschehen.
Die Elektro-Konzerne haben das Vorgehen der EU provoziert
Der Vorstoß des Europäischen Parlaments mag in einigen Punkten zu weit gehen und die Hersteller-Haftung fast schon extrem ausreizen. Aber es ist die Konsequenz aus der Tatsache, dass zu viele Unternehmen den Warnschuss ignoriert haben. Wer unbeirrt Verbraucher dazu zwingt, nach dem Kauf eines neuen Gerätes das Vorgängermodell wegzuwerfen – samt der dazugehörigen Kabel – , provoziert das Einschreiten des Gesetzgebers.
Und wer Reparaturen entweder unerschwinglich macht oder Ersatzteile nicht lange vorrätig hat, darf sich auch nicht wundern, dass diese Praxis irgendwann gestoppt wird.
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Volle Zustimmung!
Nachdem jahre- eigentlich jahrzehntelang diese Elektrofirmen und ihre Verbände nicht bereit oder fähig waren, im Interesse des Ressourcen- und Umweltschutzes sich auf vernünftige Regeln zu verständigen, müssen jetzt die Parlamente und Regierungen gegen diese "freie Wirtschaft" das Gemeinwohl durchsetzen.
Raimund Kamm