Telefonieren im Ausland wird günstiger: Zusatzgebühren fallen weg
Wer sein Handy im Ausland nutzt, muss ordentlich zahlen. Nun hat das EU-Parlament aber die Abschaffung der Roaming-Gebühren beschlossen. Was bedeutet das für Reisende?
Ob telefonieren, Nachrichten schreiben oder im Internet surfen - im Ausland kann das Handy zur Kostenfalle werden. Manchmal treiben sogar eingehende Anrufe die Rechnung schmerzhaft nach oben. Am Donnerstag hat das EU-Parlament die Abschaffung der Zusatzgebühren durchgesetzt. Wir beantworten die Fragen rund um die kommenden Änderungen.
Lässt sich schon im kommenden Sommerurlaub das Handy ohne Zusatzkosten im Ausland nutzen?
Nein, die Abschaffung der sogenannten Roaming-Gebühren ist erst für den 15. Dezember 2015 geplant. Die EU hat diese Kosten in den vergangenen Jahren aber bereits mehrmals gesenkt. Mittlerweile darf das Telefonieren aus dem europäischen Ausland nicht mehr als 28 Cent pro Minute kosten. Für eingehende Anrufe zahlt man maximal acht Cent und für das Schreiben von Nachrichten neun Cent. Am 1. Juli sollen die Preise noch einmal fallen.
In welchen Ländern fallen die Gebühren weg?
Die Regelung greift in allen 28 Mitgliedsstaaten der EU, in denen dann zum Inlandstarif mit dem Handy telefoniert und gesurft werden kann. Außerhalb Europas fallen dagegen weiterhin hohe Kosten an.
Warum schafft die EU die Kosten ab?
Die EU spricht zum einen von einem Schutz für die Verbraucher. Außerdem soll das Wegfallen der Zusatzgebühren die Wirtschaft ankurbeln. Studien haben ergeben, dass Mobilfunkanbietern durch die Roaminggebühren ein Markt von 300 Millionen Handynutzern entgeht.
Welche Kritik gibt es an den Plänen?
Viele Mobilfunkanbieter wehren sich gegen die Pläne der EU, da ihnen dadurch Einnahmen entgehen. Kritiker befürchten, dass die Unternehmen die wegfallenden Roaming-Gebühren durch höhere Preise im Inland ausgleichen.
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