
High-Fashion-Modefirma insolvent: Investoren dringend gesucht

Eine High-Fashion-Modefirma aus Franken hat Insolvenz angemeldet und sucht seitdem dringen einen Investor. Um welches Unternehmen handelt es sich?

Die Stimmung in der Modeindustrie dürfte hierzulande mehr als angespannt sein, denn eine Pleitewelle rollt durch die Branche und scheint derzeit unaufhaltsam. Seit Anfang des Jahres haben immer mehr Unternehmen Insolvenz angemeldet. Auch eine High-Fashion-Modefirma aus Franken ist dabei. Um wen es sich handelt und wie die Zukunft der Firma aussieht, erfahren Sie im Artikel.
Fränkische High-Fashion-Modefirma insolvent: Betrieb soll weiterlaufen
Die High-Fashion-Modefirma Madeleine aus dem fränkischen Zirndorf hatte im August ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Fürth angemeldet, wie die Kanzlei Schulze & Braun mitteilt, die das Unternehmen in dem Verfahren betreut. Das Gericht hat den Antrag angenommen.
Die Gründe für die Schieflage des Unternehmens seien der inflationsbedingte Umsatzrückgang sowie die Preissteigerungen der Kollektionen. "Die Art, wie wir Mode einkaufen, hat sich wohl noch nie so grundlegend verändert, wie in den vergangenen anderthalb Jahren. Dieser Veränderung wollen und werden wir mit unserer Neuaufstellung Rechnung tragen. Besonders die Neuausrichtung der Marke MADELEINE und die digitale Transformation des Geschäftsmodells werden dabei eine große Rolle spielen", sagt Daniela Angerer, Geschäftsführerin von Madeleine.
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Der Geschäftsbetrieb soll laut der Kanzlei Schulze & Braun ohne Einschränkungen weiterlaufen. "Die Bestellungen werden wie geplant bearbeitet, verpackt und geliefert. Neubestellungen sind im Online-Shop und über den neuen Katalog möglich", sagt Angerer. Etwa 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten für das Unternehmen.
Madeleine braucht Hilfe: Investoren dringend gesucht
Wie die Kanzlei Schulze & Braun mitteilt, konnten die bisherigen Gesellschafter und Finanzierungspartner der Mode-Firma aufgrund der "Liquiditätslücke keine für alle Seiten wirtschaftlich gangbare Lösung finden". Aus diesem Grund werde es beim Sanierungsverfahren eine Aufstellung aus neuem Investor und neuer Finanzierung geben. Das Verfahren zur Sanierung soll nur wenige Monate dauern. "Wir wollen das Sanierungsverfahren und die Möglichkeiten des Sanierungsrechts nutzen, eine Zukunftsperspektive für MADELEINE zu schaffen, und wir sehen gute Chancen, dass das gelingen kann", erklärt Angerer. Voraussetzung für all das ist allerdings, dass ein neuer Investor gefunden wird. Bislang ist noch niemand gefunden.
Sollte das nicht gelingen, gibt es einen Plan B: "Der Einstieg eines Investors wäre in das bestehende Unternehmen denkbar, es ist aber auch die Integration der Marke und der Vertriebsstrukturen von MADELEINE Mode in das Portfolio eines anderen Modehändlers möglich", erklärt die Kanzlei Schulze & Braun.
Madeleine: Sachwalter blickt positiv in die Zukunft
Stefan Debus von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen wurde vom Gericht zum vorläufigen Sachwalter bestellt und wird die Geschäftsführung bei der Sanierung beaufsichtigen. "Die bisherige und künftige Aufstellung des Unternehmens und die bereits eingeleiteten Maßnahmen sind eine gute Ausgangslage, um die angestrebte Neuaufstellung der MADELEINE Mode GmbH zu einem Erfolg bringen zu können", so Debus.
Übrigens: Neben Madeleine hat auch eine Münchner Modekette sowie ein Augsburger Modehaus Insolvenz angemeldet. Des Weiteren wird eine beliebte deutsche Modekette ihre Türen bis Ende August 2024 schließen.
Die gute Nachricht: Eine ausländische Modekette kommt nach Deutschland und eröffnet im Herbst die ersten Filialen.