Wie Wärmepumpen auch im Altbau funktionieren
Plus Im Zuge des neuen Heizgesetzes wurde diskutiert, ob Häuser umfassend saniert werden müssen, um fit zu sein für eine Wärmepumpe. Ein Beispiel aus Augsburg beweist das Gegenteil.
Betritt man das Wohnzimmer, ist es dort gemütlich und mollig warm. "Im Winter bekommen wir locker 23 Grad in unser Zimmer", sagt Wolfgang Hack, 61, der mit seiner Ehefrau in einem Reihenhaus in Augsburg wohnt. Der Wintereinbruch in diesem Dezember war ein Härtetest, den die Heizung aber problemlos bestand. Das alles wäre sicher nicht weiter erwähnenswert, stünde vor dem Haus nicht eine Wärmepumpe, die das Gebäude versorgt. Im Zuge der Debatte um das neue Gebäudeenergiegesetz kamen immer wieder Zweifel auf, ob der Einbau von Wärmepumpen in Bestandsimmobilien Sinn ergibt. Heizungsbauer Konstantin Hörmann sieht dagegen darin die Zukunft. "Ich denke, dass die Luftwärmepumpe im Einfamilienhausbereich über kurz oder lang der Standard wird – so, wie früher der Gaskessel", sagt er.
Das neue Gebäudeenergiegesetz tritt am 1. Januar 2024 in Kraft. Es sieht vor, dass neu eingebaute Heizungen – nach bestimmten Übergangszeiten – zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Das Ziel lässt sich mit mehreren Heizsystemen erreichen, Wärmepumpen sind eine Lösung. Im Zuge der Debatte um das Gesetz war immer wieder diskutiert worden, ob viele Bestandsgebäude erst teuer saniert werden müssten, damit sie fit für eine Wärmepumpe sind. Heizungsbauer Konstantin Hörmann vom Unternehmen Rexroth Heizungsbau in Augsburg hält dies längst für überholt und sieht Einsatzmöglichkeiten auch im Altbau-Bereich, wie das Beispiel in Augsburg zeigt. Das Reihenhaus ist Baujahr 1959. Vor vielen Jahren wurden neue Fenster eingebaut und das Dach gedämmt, die Außenfassade allerdings nicht.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Heizen ist eine private Angelegenheit. Zuschüsse des Staates für Wärmepumpen sind falsch, es belastet die Steuerzahler. Die Reichen wollen bekanntlich nicht mehr, sondern künftig weniger Steuern zahlen, der Normalbürger ist schon reichlich belastet und kann nicht noch mehr belastet werden, mit Steuern. Was man jedoch arrangieren könnte, wäre ein zinsloses Darlehen mit einer Laufzeit, die der Lebenszeit der Wärmepumpe entspricht. Dann ist die Wärmepumpe bezahlt, wenn man eine neue braucht. Zinslose Darlehen könnten über die EZB erfolgen, für ganz Europa. Eine Staatsbank kann Geld aus dem Nichts schöpfen und in Umlauf bringen. Bei Rückzahlung verschwindet dieses Schöpfgeld wieder im Nichts, es findet so keine Inflation statt, denn es wird nicht sofort nach Neujahr jeder Hausherr eine Wärmepumpe bestellen, so viel Handwerker gibt es nicht. Staatliche Zuschüsse für die energetische Sanierung sind falsch, es ist Verschwendung von Steuergeld, das an anderer Stelle fehlt, z.B. für Schulen. Schlecht ausgebildete Kinder können sich niemals eine Wärmepumpe leisten. Fazit: Die Lösung der Finanzierung über die EZB anstreben. Japan macht das schon seit 30 Jahren erfolgreich vor, wie man bedeutende Investitionen finanziert, ohne Inflation hervorzurufen.
Warum stellt man diese hässlichen Kisten eigentlich vors Haus und nicht in den Heizungskeller wie normale Heizungen? Da wäre sie auch viel besser vor Regenwasser geschützt, da läuft ja viel Strom durch. Jetzt fehlt nur noch, dass man den Wassertank aufs Hausdach tut wie in den Entwicklungsländern. Oder ist das vielleicht so ein Männerding, wer hat die größere Wärmepumpe vor dem Haus stehen?
Mit ein bisschen Nachdenken kommen Sie vielleicht von selbst drauf, Christina.
Es gibt schon auch Luftwärmepumpen, die im Haus stehen und die Luft von außen ansaugen. Das Problem ist das anfallende Kondenswasser und vor allem das Abtauwasser. Bei Aussentemperaturen kleiner 5 °C vereist der Wärmetauscher und wird dann automatisch abgetaut. Dabei fällt jede Menge Wasser an, das irgenwohin abgeleitet werden muss. Ich kenn das, habe seit 11 Jahren eine Luftwärmepumpe (Haus Bj. 1991)
@ Viktoria R.:
Das wundert mich nicht, dass die Wärmepumpe vereist wenn sie bei Kälte draußen steht statt im warmen Heizungskeller? Und dann läuft da einfach ständig Abtauwasser unten raus? Wo geht das hin, in den Garten? Im Winter kann das bestimmt nicht versickern. Wenn ich mir das auf dem Foto so vorstelle mit der Wärmepumpe neben der Haustür, da vereist bestimmt der ganze Zuweg zum Gartentürl, wenn da immer Wasser rausplätschert und hinfriert.
Bei mir läufts in den Rasen. Man kann auch eine reguläre Entwässerung in den Kanal legen.........
>> Warum stellt man diese hässlichen Kisten eigentlich vors Haus und nicht in den Heizungskeller wie normale Heizungen? <<
u.a. Kältemittel R290 = Propangas nur außerhalb des Gebäudes zulässig, mit v.a. bei Reihenhäusern kaum zu erfüllenden Anforderungen an die Abstände
https://www.tga-fachplaner.de/heizungstechnik/natuerliches-kaeltemittel-r290-der-optimale-aufstellort-fuer-eine-propan
Aber auch bei "sicheren" nicht leicht brennbaren Kältemitteln sind es enorme Luftmengen die eingesaugt und ausgeblasen werden müssen - die entsprechenden Öffnungen im Gebäude sind im Bestand nicht so leicht machbar und erfordern die Anlagentechnik im Keller natürlich nahe des Zugangs zur Außenluft.
Wenn ich mir hier die Kommentare so durchlese, dann kann ich nur den Kopf schütteln, wieviel Blödsinn, Unwissen verzählt wird und wie groß die Angst vor der Wärmepumpe hier besteht.
Wärmepumpen bestehen in der Regel aus eine Innen und Außeneinheit. Ein Kühlmittel wird zwischen Inneneinheit und Außeneinheit zirkuliert. Dabei wird das Kältemittel in der Außeneinheit erwärmt (geht auch bei minus 20°, bedingt durch die Eigenschaften des Kühlmittels), fließt erwärmt zur Inneneinheit wird dort unkomprimiert oder extrahiert, also das Volumen vergrößert. Durch diesen Vorgang erwärmt sich das Kühlmittel so stark, dass es Temperaturen von über 50 Grad erreichen kann. Hier erwärmt es Wasser und fließt wieder zur Außeneinheit zurück.
Für die Extraktion wird der größte Stromverbrauch benötigt. Die Außeneinheit braucht relativ wenig Strom (zur Drehung der Lüfter und zur Enteisung der Anlage), das ist nur ein 230 Volt Anschluss.
Bei der Installation einer Außeneinheit wird ein Sickerrohr gebaut, dass in den frostfreien Bereich verlegt ist, ca. 90 cm. Wenn das nicht möglich ist, gibt es noch andere Möglichkeiten (ist aber sehr selten).
Ich habe hier noch niemanden mit einer Luftwärmepumpe erlebt, der hier Probleme hatte (wenn man das Tauwasser fachmännisch ablaufen lässt).
Und zur Effizient im Winter (aus eigener Erfahrung seit über 10 Jahren): Natürlich ist der Stromverbrauch im Winter am höchsten (da wird ja auch geheizt). Ich habe hierzu einen Wärempumpenstromvertrag mit der LEW. dort gibt es 2 Tarifstufen (Tag/Nacht). Tag: 21 ct/Kwh Nacht: 17 ct/Kwh.
Gesamtverbrauch 2023 (Heizung + Warmwasser): 3.337 kWh in den Wintermonaten (Oktober bis März) sind es 2.546 kWh
Der Dezember 2022 war der Monat mit dem meisten Strombedarf. 564 kWh im Monat, also knapp 18 kWh pro Tag. Der geringste Stromverbrauch war im August 23 mit 56 kWh, also ca. 1,9 kWh pro Tag.
Aufs Jahr gesehen zahle ich ca. 800 € Stromkosten für die Heizung, wobei es nur 20 Euro in den Sommermonaten und bis zu 130 € im Winter ist.
Mit einer PV Anlage auf dem Dach könnte man die Stromkosten wahrscheinlich um durchschnittlich 250 - 400 € drücken.
Ach ja, ist ein Einfamilienhaus mit 4 Personen und ca. 10 Jahre alt.
Holger B., vielen Dank für Ihre Ausführungen. Ich frage mich, welche Motive die Wärmepumpengegner veranlassen, permanent diese zukunftsweisende Technik schlechtzureden. Haben sie selbst aufs falsche Pferd gesetzt und wollen das nun rechtfertigen oder ist es nur der Hass auf Alles, was nach grün klingt?
>> Mit einer PV Anlage auf dem Dach könnte man die Stromkosten wahrscheinlich um durchschnittlich 250 - 400 € drücken. <<
Unsinn, der Strom aus der eigenen PV Anlage ist ja nicht kostenlos.
Die Produktionskosten von eigenem PV Strom >> während der Heizperiode << liegen üblicherweise nicht unter dem normalem Strombezug vom E-Werk.
Irgendwelche Rechentricks unter Einbeziehung der hohen PV-Produktion zwischen Mitte Mai und Mitte September ändern daran nichts.
>> Ich frage mich, welche Motive die Wärmepumpengegner veranlassen, permanent diese zukunftsweisende Technik schlechtzureden. <<
Vielleicht Leute, die sich auch mal den COP im Betriebsfall (A -7° Grad, W 55°C) angeschaut haben?
Peter P., Sie werfen hier ständig mit technischen Daten um sich, um den Eindruck von Kompetenz zu erwecken. Eine Heizungsanlage kann aber nicht pauschal beurteilt werden, wenn keine Angaben zum Gebäude, den vorhandenen Heizkörpern und zur benutzten Wärmepumpentechnik vorliegen.
Überlassen Sie das doch einfach den Fachleuten, die die Anlagen einbauen und sich mit der aktuellen Technik auskennen. Ich fürchte, Sie sind da nicht mehr so ganz auf der Höhe der Zeit. :))
Der grüne Aktivist zittert schon, wenn man im Datenblatt auf den COP der Zeile (A -7° Grad, W 55°C) verweist.
Ihre Experten haben in 2023 auch eher Gasheizungen als Wärmepumpen verbaut. Das sind die gleichen Experten, die jahrelang Gasheizungen installiert und gewartet haben und dann von Herrn Habeck als Experten verpflichtet wurden, diese Gasheizungen endlich mal richtig einzustellen :-))
Wir spannend, wenn nun RMH wie hier im Artikel serienweise 8.000 kWh Strom p.a. zum Heizen brauchen...
Dieser Artikel beweist es: Die Wärmepumpe ist die Heizung der Zukunft. Da können die Stänkerer reden, was sie wollen. Mit entsprechender Dämmung und Stromgewinnung durch PV funktioniert das Ganze noch besser.
>> Dieser Artikel beweist es... <<
... , dass beim Thema Wärmepumpe Meinung und Haltung die Fakten verdrängt?
"Im Winter bekommen wir locker 23 Grad in unser Zimmer"
Natürlich ist das möglich. Nur dass der Wirkungsgrad (COP) massiv nach unten geht, und man sich der reinen Stromheizung nähert. Letztlich funktioniert eine Wärmepumpe wie ein Kühlschrank, wobei eben die Wärme und nicht die Kühle genutzt wird. Wenn die Außentemperaturen sehr gering und die Vorlauftemperatur der Heizung sehr hoch, hat man annähernd eine Stromheizung. Passt natürlich gut zu den angekündigten Erhöhungen der Strompreise. Eine PV ist da im Winter auch keine nennenswerte Entlastung im Stromverbrauch.
"Folgende Korrelationen für die Leistungszahl der Luftwärmepumpe können einfach erklärt werden:
– Höhere Außentemperatur, höhere Leistungszahl!
– Niedrige Außentemperatur, niedrigere Leistungszahl!
– Höhere Vorlauftemperatur, niedrigere Leistungszahl!
– Niedrigere Vorlauftemperatur, höhere Leistungszahl!"
Im Altbau gilt hohe Vorlauftemperatur bei niedriger Außentemperatur, ergibt Stromheizung (COP 1.5).
https://www.heizkostenrechner.com/luftwaermepumpe/
>> Das Reihenhaus ist Baujahr 1959. Vor vielen Jahren wurden neue Fenster eingebaut und das Dach gedämmt, die Außenfassade allerdings nicht. <<
>> Letztes Jahr hat er für den Betrieb 8.000 Kilowattstunden Strom gebraucht... <<
Der Verbrauch ist doch für ein Reihenhaus irre hoch !
Selbst wenn die Arbeitszahl nur bei 3 liegt, wären das 24.000 kWh Wärmeenergie für ein Reihenhaus.
So Herr Kerler jetzt mal zur Recherche zu den swa, mit wie vielen Reihenhäuser darf das Stromnetz in dieser Straße durch solche Wärmepumpen belastet werden?
Ohne die Details zu kennen - beim deutschen Strommix im Winter könnte bei diesen Rahmendaten auch Dämmung + Gasheizung klimafreundlicher sein.
Mich würde interessieren wie breit das Reihnhaus ist? Weil ein Problem ist der lt. Bayrischer Bauordnung für solche Anlagen einzuhaltende Mindestabstand zu den Nachbarn.
Wenn ich mir das Bild des Hauses anschaue handelt es sich hier um ein Reiheneckhaus.
Ein Einbau in Reihenmittelhäuser dürfte damit weniger in Frage kommen.
Man kann oft im Internet lesen oder es wird einem gesagt, dass eine Wärmepumpe (Außeneinheit) in Bayern einen Mindestabstand von 3 Metern haben muss. Diese Aussage ist aber mittlerweile falsch. In Bayern wurde am 24.7.23 behördlich entschieden, dass keine Mindestabstandsflächen mehr einzuhalten sind, lediglich TA Lärm und das Emissionsschutzgesetz sind hier anzuwenden.
In anderen Bundeslängen ist dies teilweise auch schon so umgesetzt oder soll so oder ähnlich umgesetzt werden.
@Franz G.: Es ist ein ein Reihenmittelhaus.
>> In Bayern wurde am 24.7.23 behördlich entschieden, dass keine Mindestabstandsflächen mehr einzuhalten sind <<
Ist halt die Meinung des Ministeriums, die sich abweichend zu einer Gerichtsentscheidung darstellt.
https://www.stmb.bayern.de/assets/stmi/buw/baurechtundtechnik/24_rundschreiben_abstandsflaechen-luftwaermepumpen.pdf
>> Das OLG Nürnberg hat in seiner Entscheidung vom 30. Januar 2017 eine gebäudegleiche Wirkung angenommen und dies damit begründet, dass für deren Beur- teilung alle Auswirkungen der Anlage nach den maßgeblichen Umständen des
Einzelfalls zu berücksichtigen sind (14 U 2612/15, BeckRS 2017, 105542 Rn. 23). <<
@ Peter P.:
Das ist keine Meinung des Ministeriums, sondern eine Anweisung an die Bauaufsichtsbehörden. Damit ist die Thematik für die Behörden und auch für die Gerichte klar geregelt.
Die Außeneinheit einer Wärmepumpe ist somit üblicherweise kein Gebäude im Sinne des Art. 2 Abs. 2 BayBO. Ausnahmen könnt es geben, wenn die Außeneinheit der Wärmepumpe, z.B. extra überdacht wird.
>> Das ist keine Meinung des Ministeriums, sondern eine Anweisung an die Bauaufsichtsbehörden. Damit ist die Thematik für die Behörden und auch für die Gerichte klar geregelt. <<
Auch für Gerichte? Nein!
https://www.schramm.de/waermepumpe-abstand-nachbar-bayern
>> Obwohl ich mich dieser Ansicht anschließe, muss man darauf hinweisen, dass die Behördenmeinung nicht entscheidend ist. Solange es in Bayern keine obergerichtliche Entscheidung gibt, die sich dieser Auffassung anschließt, muss man immer damit rechnen, dass die Gerichte weiterhin Wärmepumpen als abstandsflächenrelevant bewerten und entsprechenden Nachbarklagen Recht geben. <<
Im Grunde gehört das mit einer entsprechenden Gesetzgebung abgeräumt...