"Wir unterschätzen den Klimawandel komplett"
Plus Der Fotograf und Kriegsreporter Daniel Etter hat europaweit Landwirte besucht, die versuchen, auf neuen Wegen Erfolg zu haben. Was er dabei gelernt hat.
Herr Etter, Sie waren als Fotoreporter in vielen Kriegen und Krisen weltweit unterwegs. Hatten Sie da auch Überschneidungen zur Landwirtschaft?
Daniel Etter: Ich bin nach der Journalistenschule nach Indien gegangen und habe dort dann zwei Jahre lang gelebt. Da habe ich angefangen, Geschichten zu fotografieren, und hatte dann das Glück, dass der erste Auftrag, den ich überhaupt hatte, gleich von der New York Times kam. Es ging damals um protestierende Bauern, denen ihr Land für ganz wenig Geld abgenommen worden war. Die Polizei war überfordert mit den Protesten und hat drei Demonstranten erschossen. Irgendwann wurde mein Visum in Indien nicht mehr verlängert, dann kam der Arabische Frühling und bin nach Istanbul gezogen und bin von da aus für Projekte nach Syrien, Libyen und Ägypten.
Sie leben nun auf einem alten, abgelegenen Hof in Katalonien, den Sie selbst umgebaut haben. Ist das Leben nahe an der Natur für Sie der nötige Ausgleich zum Kontakt mit dem Leid und Elend, das Sie sonst erleben?
Etter: In Libyen war ich mal zwei, drei Monate am Stück, das war schon Ausnahmezustand. Aber sonst habe ich immer recht große Pausen zwischen zwei Geschichten. In der Psychotherapie gibt es das Bild von einem Fass, das irgendwann voll ist, aber es kommt immer mehr dazu, und irgendwann läuft es über. Kriseneinsätze muss man auch ein wenig dosieren, sonst kann man das psychisch nicht wirklich bearbeiten. Heute bin ich weniger unterwegs, wähle meine Projekte bewusster aus. Das mit dem Haus auf dem Land beschäftigt mich aber schon länger. Ich hatte schon immer eine diffuse Idee, dass ich mal aufs Land ziehe und da ein Haus kaufe, um Platz zu haben, vielleicht Tiere zu halten und etwas anzubauen. Als ich von Istanbul zurück nach Deutschland kam, habe ich erst mal da gesucht, wo es richtig schön ist, im Alpenvorland. Aber dort muss man dafür schon richtig viel Geld in die Hand nehmen. Meine damalige Freundin hat in Barcelona studiert, dort habe ich dann das Richtige gefunden: Es war bezahlbar, hatte viel Platz und war schön gelegen.
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>> Es gibt zum Beispiel keine wissenschaftliche Studie, die sagt, wir könnten die Klimaziele erreichen und die Fleischproduktion auf dem gleichen Level halten wie bisher. <<
Es gibt zum Beispiel keine wissenschaftliche Studie, die sagt, wir könnten die Klimaziele erreichen und das Bevölkerungswachstum in Teilen der Erde auf dem gleichen Level halten wie bisher.
Es könnte wohl bald eine wissenschaftliche Studie geben die aussagt, dass es Leute gibt die lieber den Ast abschneiden auf dem sie sitzen, anstatt zu versuchen Klimaziele zu erreichen. Aber die Schuld den ärmsten Ländern geben, wenn sie auf die Schnauze fallen.
Im Übrigen führt die maßlos übertriebene Fleischproduktion lediglich zu billigen Produkten, ungesunder Ernährung und kostet dem Steuerzahler eine Menge Subventionen.