Dafür, dass sich Deutschland gerade in einer Rezession befindet und mahnende Stimmen besonders laut sind, steht der Arbeitsmarkt erstaunlich gut da. Von den derzeitigen niedrigen Arbeitslosenquote hatte man lange nicht zu träumen gewagt, unsere Region schlägt sich mit nur 2,9 Prozent besonders gut.
Sicher, die Entwicklung ist auch dem demografischen Wandel zu verdanken. Wenn viele Ältere in Rente gehen und weniger junge Menschen nachkommen, ist es leichter für sie, Arbeit zu finden. Und sicher, das Land hat mit Herausforderungen zu kämpfen. Das reicht von den hohen Energiepreisen über die Bürokratiekosten bis hin zu dem Problem, dass viele Konzerne derzeit angesichts hoher Fördergelder gerne in den USA investieren. Das derzeitige Wehklagen, dass in Deutschland die Deindustrialisierung grassiert und der Standort sich auf dem absteigenden Ast befindet, scheint aber auch übertrieben zu sein.
Deutschland hat die drittniedrigste Arbeitslosenquote in Europa: Der Standort ist besser als sein Ruf
Im europaweiten Vergleich hatte Deutschland im Frühjahr die drittniedrigste Erwerbslosenquote in der EU. Nur Polen und Tschechien standen besser da. Der deutsche Aktienindex boomt. Die deutsche Wirtschaft hat gesunde Unternehmen, die gelernt haben, nicht nur im Land, sondern weltweit Geschäfte zu machen. Die Qualifikation der Beschäftigten ist hoch. Der Standort ist besser als sein derzeitiger Ruf, diesen Schwung gilt es zu nutzen.