Olympische Spiele 2024: Umstrittene KI-Überwachung in Frankreich
Wer sich 2024 bei den Olympischen Spielen in Frankreich aufhält, muss damit rechnen von Überwachungskameras mit KI-Technologie aufgenommen zu werden.
In Frankreich finden 2024 die Olympischen Spiele statt. Das Besondere daran: Das Spektakel soll mit vielen Videokameras begleitet werden, die mit Hilfe von KI-Technologie brisante Situationen, Personen oder Objekte erkennen und analysieren soll. Doch nicht alle Menschen in Frankreich sind von der neuen Kameraüberwachung begeistert.
Kameraüberwachung mit KI-Technologie in Frankreich
In Frankreich gibt es bereits schon jetzt viele Überwachungskameras im öffentlichen Bereich. Es sollen etwa eine Million im ganzen Land im Einsatz sein, wie das ZDF schreibt.
Nun hat die französische Regierung am 23. März 2023 mit großer Mehrheit den siebten Artikel im Sicherheitsgesetz geändert, der noch einen Schritt weitergeht. Die Änderung sieht vor, dass Videos, die von Überwachungssystemen und Drohnenkameras aufgezeichnet werden "von Algorithmen verarbeitet" werden.
Laut ZDF wurde so eine Rechtsgrundlage geschaffen, die künstliche Intelligenz nutzt, und Bilder und Ton der Videoaufnahmen so verarbeitet, dass Objekte und Menschen identifiziert werden können.
Übrigens: Künstliche Intelligenz birgt nützliche Funktionen, aber auch Gefahren. Schon jetzt ist sie bei vielen Menschen unbewusst im alltäglichen Gebrauch im Einsatz. Eine Firma in China setzt KI mittlerweile sogar als CEO ein.
KI-Überwachung in Frankreich sorgt für Kritik
Nicht alle Menschen in Frankreich sind von der neuen Technologie begeistert. So haben knapp 40 eher linksgerichtete Mitglieder des Europäischen Parlaments einen offenen Brief an die französische Regierung verfasst, in dem sie davor warnen, dass die Politik einen "Präzedenzfall für die Überwachung schafft, wie es ihn in Europa noch nie gegeben hat", wie ZDF berichtet.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert das neue Gesetz gegenüber dem Sport-Informationsdienstes (SID) ebenso: "Solche drakonischen Technologien der Massenüberwachung verletzen das Recht auf Privatsphäre und können zu Verstößen gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung und friedliche Versammlung führen."
Laut Gesetz werden keine biometrischen Daten verarbeitet. Diese sind nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) überall in der Europäischen Union besonders geschützt. Allerdings stellt sich dann die Frage, wie Personen, Objekte und Situationen erkannt und analysiert werden sollen, wenn diese dafür wichtigen Merkmale nicht gespeichert werden.
Übrigens: KI-Tools, wie ChatGPT können nützliche Helfer sein. ChatGPT-4 ist die neueste Version. Doch in Italien wurde das Programm bereits verboten. Nach Einschätzung von Experten könnte es in ungünstigen Fällen auch ein Verbot in Deutschland geben.