Schlafstörungen können gefährlich sein: Was hilft
Erst kann man nicht einschlafen, dann liegt man nachts stundenlang wach. Wer unter Schlafstörungen leidet, für den ist die Nacht alles andere als erholsam - und gefährlich.
Etwa ein Viertel der Erwachsenen leidet unter Schlafstörungen, das gibt das Robert-Koch-Institut an. Mehr als zehn Prozent empfinden ihren Schlaf häufig oder dauerhaft als nicht erholsam. Es gibt verschiedene Ursachen für Schlafstörungen und auch mehrere Formen davon, betont Hans-Günter Weeß, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.
Schlafstörungen beeinträchtigen den Alltag
Die Insomnie, eine Ein- und Durchschlafstörung, ist wohl die bekannteste Schlafstörung. Zu den vielfältigen Ursachen für die nächtlichen Probleme gehören neben psychischen und verhaltensbedingten Faktoren auch organische Faktoren oder Medikamente. Aber auch andere Krankheiten können zu Schlafstörungen führen. So ist sehr frühes Aufwachen laut Weeß etwa bei Depressionen ein Symptom. Weeß rät dazu, dann zum Arzt zu gehen, wenn man über einen Zeitraum von einem Monat in mindestens drei Nächten pro Woche nicht gut schläft.
Wer unter Schlafstörungen leidet, ist tagsüber beeinträchtigt: Abgeschlagenheit und Müdigkeit sind Folgen, ebenso wie Probleme mit der Konzentration und der Aufmerksamkeit. Man ist reizbar und hat Stimmungsschwankungen. Um eine Schlafstörung und somit auch ihre Folgen zu lindern, müssen die Ursachen herausgefunden werden. Dann gibt es Möglichkeiten, etwas für besseren Schlaf zu tun - Verhaltenstherapie und Medikamente können oft helfen.
Bei Schlafstörungen Verhalten überprüfen und Arzt aufsuchen
Doch an wen wenden sich Menschen mit Schlafstörungen am besten? Niedergelassene Schlafmediziner gibt es in Deutschland kaum, betont Prof. Ingo Fietze, Leiter des interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrums der Charité Universitätsmedizin Berlin. Deshalb sollte man sich bei Schlafproblemen zunächst an den Hausarzt wenden, rät Weeß. Der kann mit Untersuchungen abklären, ob die Probleme eine körperliche Ursache haben.
Gerade, wer nur sporadisch von Schlafstörungen betroffen ist, kann selbst einige Verhaltensänderungen vornehmen, um für eine erholsame Nacht zu sorgen. Regelmäßige Schlafens- und Aufstehzeiten sind laut Weeß ein wichtiger Punkt - aber auch, am Tag nicht zu schlafen, nicht fernsehen zum Einschlafen, Alkohol meiden und nachts nicht auf die Uhr schauen. Wer nämlich nachrechnet, wie viel Zeit bleibt, der macht die Schlafstörungen nur noch schlimmer. dpa/sh
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