Kein Ebola: Mysteriöse Krankheit in Liberia ist womöglich Meningitis
Eine mysteriöse Krankheit soll in Liberia die Ursache von 13 Todesfällen gewesen sein. Zunächst war die Angst vor Ebola groß - doch es handelt sich vermutlich um eine Meningitis.
Eine mysteriöse und tödliche Krankheit im westafrikanischen Liberia könnte womöglich auf den Ausbruch von Meningitis C zurückzuführen sein. Erste Proben deuten auf die lebensbedrohliche Hirnhautentzündung hin, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch mitteilte. Bislang gab es im südwestlichen Bezirk Sinoe 31 gemeldete Krankheitsfälle, 13 Menschen starben. Zunächst war befürchtet worden, dass es sich bei der Krankheit womöglich um Ebola handeln könnte.
Meningitis in Liberia: WHO erwägt Impfaktionen
Es würden noch weitere Untersuchungen durchgeführt, um den Erreger zu bestimmen, erklärte die WHO. Es werde geprüft, die Menschen in der Region gegen Meningitis zu impfen. Der erste Patient litt der WHO zufolge an Durchfall, Erbrechen und Verwirrung und starb Ende April. Das Gesundheitsministerium in Liberia reagierte demnach schnell auf die Vorfälle und schickte Proben zur Untersuchung an die amerikanische Gesundheitsbehörde (CDC).
Natürlich war die Angst vor Ebola groß. Liberia und die angrenzenden Länder Guinea und Sierra Leone waren 2014 und 2015 von der bislang größten Ebola-Epidemie betroffen. Mehr als 11.000 Menschen starben an der Krankheit. Doch die Meningitis verbreitet sich zur Zeit ebenfalls. In Nigeria sind im vergangenen halben Jahr mehr als 300 Menschen daran gestorben, über 2500 haben sich laut Gesundheitsministerium mit der Hirnhautentzündung infiziert.
Neuer Erregertyp der Meningitis
Auch in Nigeria sollen Impfungen gegen die Verbreitung von Meningitis schützen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind die Hälfte der an der Hirnhautentzündung Erkrankten Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren. Meningitis ist in den Ländern der Sahelzone besonders verbreitet, doch im aktuellen Fall handelt es sich um einen neuen Erregertyp, der erstmals zu einer Epidemie in Nigeria führte. dpa/afp/sh
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