Mit Netz und Harpune auf Schrottjagd im Weltraum
Im Weltraum hat sich allerhand Schrott angesammelt. Forscher testen nun Technologien, mit denen ausgediente Satelliten und Co. wieder eingesammelt werden können.
Müllabfuhr im Orbit: Mit Netz und Harpune könnten Satelliten künftig auf Jagd nach Weltraumschrott gehen. Ein EU-Projekt unter Leitung der britischen Universität Surrey will diese neuen Technologien testen. Am Mittwoch startete dafür ein Forschungssatellit von der Internationalen Raumstation ISS ins Weltall. In den nächsten Monaten soll er zwei Mini-Satelliten aussetzen und diese mit Netz und Harpune einfangen.
Im September sollen erste Experimente mit den Netzen starten
Ein Roboterarm schubste den Satelliten am Mittwoch aus der Luftschleuse des japanischen ISS-Modul ins All. Voraussichtlich im September werde das erste Experiment mit dem Netz starten, sagte Ingo Retat von dem Raumfahrtunternehmen Airbus Defence and Space in Bremen, der dieses entwickelt hat. Kameras werden verfolgen, ob sich das halbkugelförmige Netz richtig entfaltet und es gelingt, den Mini-Satelliten einzufangen. Bei einer echten Mission soll die Raumsonde den eingefangenen Schrott über eine Leine einholen und zusammen mit ihm später verglühen. Ähnlich soll es bei der von Airbus im britischen Stevenage gebauten Harpune ablaufen.
Diese aufwendige Methode lohne sich nur bei größeren Objekten, sagte Retat. Ein Beispiel wären tote Satelliten wie der "Envisat" der Europäischen Raumfahrtagentur Esa. Dieser fliegt in einem Orbit, in dem viele Erdbeobachtungssatelliten unterwegs sind. Bei einer Kollision könnten nach Angaben von Retat Tausende Schrottfragmente durchs All fliegen, die andere Satelliten beschädigen könnten. (dpa)
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