Saatgut-Depot in Arktis wird wegen Klimawandel umgebaut
Im Saatgut-Depot in der Arktis lagern Pflanzensamen aus der ganzen Welt, damit sie im Fall von Katastrophen oder Kriegen genutzt werden können. Nun wird das Depot umgebaut.
Zehn Jahre nach seiner Eröffnung wird das große Saatgut-Depot auf Spitzbergen besser vor dem Klimawandel geschützt. Es bekommt einen wasserdichten Zugangstunnel aus Beton. Technische Geräte, die Wärme abgeben könnten, werden in ein separates Gebäude ausgelagert. Die Arbeiten sollen nach Angaben des norwegischen Landwirtschaftsministeriums im März beginnen und bis Mai 2019 dauern.
Zuvor feiert der "Global Seed Vault" am Montag (26.2.) sein zehnjähriges Bestehen. In der großen "Samenbank" lagern Pflanzensamen aus der ganzen Welt bei Minusgraden, damit man im Fall von Naturkatastrophen oder auch Kriegen auf sie zurückgreifen kann. Das Depot gilt als besonders sicher. Nach starken Regenfällen und Schneeschmelze wegen einer Hitzewelle war Ende 2016 aber Wasser in einem Zugangstunnel entdeckt worden.
Die im Jahr 2008 eröffnete Samenkammer liegt in einer stillgelegten Kohlegrube außerhalb der Stadt Longyearbyen. Bisher führt ein futuristisch anmutender Eingang ins Innere. Dort können bis zu 2,5 Milliarden Samen aufbewahrt werden.
Eine Million Proben sollen in dem Saatgut-Depot lagern
Derzeit lagern nach offiziellen Angaben etwa eine Million Proben in dem Depot, nach Schätzungen der Welternährungsorganisation (FAO) sind es Exemplare von 40 Prozent aller Samenarten auf der Welt. Zum Jubiläum sollen mehr als 60 000 neue Proben von rund 20 Genbanken dazukommen.
Auch das deutsche Leibniz-Institut für Pflanzengenetik schickt 132 Kilogramm Samenproben von verschiedenen Kulturen in die Arktis. Sie würden im ewigen Eis als Sicherheitsduplikate eingelagert, teilte das Institut mit. Damit sie länger überlebten, sei jede einzelne Saatgutprobe in Alutüten vakuumverpackt worden. Durchschnittlich 50 Jahre könnten die Samen im Dauerfrost bleiben, bevor sie auf Keimfähigkeit getestet und erneuert würden. (dpa)
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