Investor will ein ganzes Wohnquartier im kleinen Dorf Sand bauen
Plus Anfrage für 45 Wohneinheiten in 15 Gebäuden an der Kreisstraße stößt bei Anwohnern im Todtenweiser Ortsteil und im Gemeinderat auf klare Ablehnung.
Das geplante Bauvolumen ist für ein kleines Dorf wie Sand gewaltig und es schlägt hohe Wellen in der Bevölkerung: Sechs Mehrfamilienhäuser, zwei Doppelhäuser, sechs Einfamilienhäuser, dazu ein Geschäftshaus mit Kindertagesstätte, betreutem Wohnen und Tiefgarage. Das alles will ein Investor auf einem rund 13000 Quadratmeter großen Grundstück im Todtenweiser Ortsteil nördlich der Langweider Straße bauen. In 45 Wohneinheiten des Quartiers an der Ortsdurchfahrt (Kreisstraße AIC8) könnten 175 Menschen leben, sagt Josef Stuhler-Aereboe, Bevollmächtigter des Bauunternehmers Pils aus Klosterlechfeld (Kreis Augsburg). Der hat das Grundstück gekauft und will „günstigen Wohnraum schaffen“, so Stuhler-Aereboe: Der Bedarf sei absolut da und er sieht auch Chancen für eine Umsetzung.
Bürgermeister: Nachbarn sind erschrocken
Die Anwohner sind da ganz anderer Meinung. Die seien tief erschrocken und laufen Sturm, berichtet Bürgermeister Konrad Carl und bei ihm und beim Gemeinderat weit offene Türen ein. Der Rathauschef ist sich ziemlich sicher, dass der Rat die Bauvoranfrage am morgigen Mittwoch ablehnen wird. Die extrem massive Bebauung mit über elf Meter hohen mehrstöckigen Sechsfamilienhäusern füge sich niemals in die Umgebung mit Einfamilienhäusern ein, betont Carl. Das Projekt sei unabhängig davon allein schon aus technischen Gründen nicht möglich, betont Carl. Die Kapazität der Kläranlage reiche nicht aus. Wie mehrmals berichtet, ist das ein Dauerthema des zuständigen Abwasserzweckverbandes Kabisbachgruppe. In Todtenweis leben derzeit in drei Ortsteilen insgesamt rund 1400 Menschen. Das neue Quartier würde einen Einwohnerzuwachs von über zwölf Prozent bedeuten.
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