Die Investitionen in die Infrastruktur für den Flächenlandkreis sind sinnvoll
Der Landkreis Aichach-Friedberg ist auf ein intaktes Straßennetz elementar angewiesen. Die aktuellen Baustellen sind vielleicht lästig, aber notwendig.
Ein Spinnennetz durchwebt das Wittelsbacher Land – aber kein natürliches, sondern eines aus Beton, Kies und vor allem Asphalt. Aus Trampelpfaden entwickelte sich seit der Römerzeit eine Straßeninfrastruktur, ohne die heute ein Flächenlandkreis wie Aichach-Friedberg nicht denkbar wäre. Ohne Mobilität und Kraftfahrzeuge würde sich ein großer Teil des Landkreises in kurzer Zeit entvölkern. Arbeit, Versorgung, Bildung – das alles ist in einer so kleinteilig besiedelten Region nur mit gut ausgebauten Straßen möglich. Die Bahnlinie Richtung München und die Paartalbahn sind unverzichtbar und von großer Bedeutung, aber sie helfen nicht in der Fläche. Nur neun von 24 Kreiskommunen haben überhaupt einen Bahnanschluss – und bis auf Mering alle nur in zwei Richtungen. Öffentlichen Personennahverkehr gibt's im Landkreis in der Breite nur mit Bussen und gut ausgebauten Straßen.
Das Straßennetz instand zu halten ist eine Daueraufgabe
Das Straßennetz instand zu halten ist eine Daueraufgabe: 20 Kilometer Autobahn, 55 Kilometer Bundesstraßen, 180 Kilometer Staatsstraßen und 200 Kilometer Kreisstraßen durchziehen Aichach-Friedberg. Dazu kommen weit über 1500 Kilometer kommunale Straßen. Das bedeutet auch eine finanzielle Last. Im Großteil seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts gebaut, geht es jetzt für Staat und Kommunen vorrangig darum, diese Infrastruktur zu sichern und Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Das hat Priorität und ist auch viel wichtiger, als neue Straßen zu bauen. Aus ökologischen Gründen, die alle seit Jahrzehnten auf dem Tisch liegen. Und auch, weil noch nicht ausgemacht ist, wie sich Mobilität in Zeiten von Digitalisierung und Homeoffice weiterentwickelt. Durch die Elektrifizierung des Verkehrs und neue Fahrbahnbeläge werden sich die Emissionen, wie Lärm, Abgase, Gestank, Feinstaub, in den nächsten Jahrzehnten dazu kontinuierlich verringern.
Wer auf Verschleiß fährt, verursacht später noch deutlich längere Baustellen
Ganz aktuell erwartet viele Verkehrsteilnehmer, aber auch Anwohner in der Region Behinderungen und zusätzliche Belastungen durch Straßen-Baustellen, die am Montag und in den nächsten Wochen im nördlichen Teil des Landkreises starten. Wer steht schon gern im Stau oder ist länger für eine Umleitung unterwegs? Da wird so mancher Autofahrer im Wittelsbacher Land vor sich hingranteln, wenn die gewohnte Strecke gesperrt oder nichts vorwärtsgeht. Doch es führt kein Weg daran vorbei: In den Straßenbestand muss kontinuierlich investiert werden. Wer auf Verschleiß fährt, der riskiert große Schäden, höhere Kosten und dazu dann später noch deutlich längere Baustellenzeiten.
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