Betrugsprozess: Geldmaschine bringt Brüder vor Gericht

VonChristian Lichtenstern

Geschäftsführer von Förster Formen müssen sich ab morgen verantworten. Schaden: Zwei Millionen, Firma insolvent

Nein, das Unternehmen Förster-Formen in Kühbach war keine Gelddruckerei. Bis zu 90 Mitarbeiter fertigten in besten Zeiten an Spritzgussmaschinen Kunststoffteile für namhafte Kunden von Audi bis Carrera und Werkzeug-Formen für andere Spritzereien. Den Maschinenpark nutzten die beiden Geschäftsführer (ein Brüderpaar) aber auch als Geldmaschine für ihre durch einen geplatzten Großauftrag und die Wirtschaftskrise ins Schlingern geratene Firma und ergaunerten sich insgesamt zwei Millionen Euro.

Wie geht das? Grob vereinfacht: Die Chefs verkauften Maschinen an eine Leasinggesellschaft und leasten (mieteten) sie zurück. So weit in Ordnung und üblich, um Geld (zum Beispiel für neue Investitionen) in die Kasse zu bringen. Doch wenn eine Maschine gleich an mehrere Leasinggesellschaften verscherbelt und zurückgeleast werden ist das kein Finanztrick, sondern schlicht und einfach Betrug. Das Ganze ist nicht aufgefallen, solange die Raten ankamen. Denn es gibt ja keinen verbindlichen Eigentumsnachweis für eine Werkzeugmaschine wie beispielsweise einen amtlichen Fahrzeugbrief bei einem Autokauf. Doch auch das zusätzliche Geld reihte nicht aus, um die Löcher zu stopfen. Förster-Formen ging vor einem Jahr in die Insolvenz und bei der Abwicklung des zahlungsunfähigen Unternehmens flogen die Geschäftsführer auf.

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