Die Arbeit in der Bank und in der Kirche ist für ihn kein Widerspruch
Sielenbach-Tödtenried Er ist in der geistlichen Welt genauso zu Hause wie in der Arbeitswelt. Michael Popfinger aus Tödtenried ist seit 17 Jahren ständiger Diakon in der Dasinger Pfarrei St. Martin. Sein Geld verdient er bei der Raiffeisenbank Kissing-Mering, wo er im Vorstand sitzt. Außerdem ist der 51-Jährige seit zwei Jahren Diözesanvorsitzender im Kolpingverband der Diözese Augsburg, gehört zum Vorstand des Kolping-Bildungswerkes und sitzt im Stiftungsrat. Zeit ist etwas, das Popfinger nicht im Überfluss hat. Trotzdem wirkt er erstaunlich gelassen. Nimmt sich sogar die Zeit, im Gespräch abzuschweifen. Er streift das Schulsystem, erzählt von dem rumänischen Paar, das seit vielen Jahren in seinem Haus lebt, und natürlich kommt er auch auf seine Arbeit als Diakon zu sprechen. Obwohl er das nie als Arbeit empfinde, überlegt er. Eher als Bereicherung.
Vor allem abends und an den Wochenenden ist er als ehrenamtlicher Diakon im Einsatz. Er darf predigen, Taufen und Hochzeiten abhalten und Beerdigungen durchführen. "Ich habe im Dom genauso auf dem Boden gelegen wie die Priester", bekräftigt er seinen Stand als Geistlicher. Nur hat er sich, anders als diese, nicht zum Zölibat verpflichten müssen. Popfinger profitiert vom Zweiten vatikanischen Konzil, nach dem auch Diakon werden kann, wer mindestens 35 Jahre alt und seit mindestens fünf Jahren verheiratet ist. Voraussetzungen, die er erfüllte. Nur beim Alter fehlten damals noch ein paar Monate, weshalb er von Rom die Erlaubnis brauchte.
Dass er einmal Diakon werden würde, hatte er nicht geplant. Erst als er wegen einer Erkrankung sechs Wochen außer Gefecht gesetzt war, dachte er intensiv über den Sinn des Lebens und seine eigenen Stärken nach. Er sei zwar religiös erzogen worden, habe beruflich aber die Banklaufbahn eingeschlagen, sagt Popfinger. Vom Bankkaufmann arbeitete er sich über den Firmenkundenberater und Direktor bis zur Vorstandsebene hoch. Parallel lernte er Theologie im Fernstudium.
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