Jungfernfahrt des "Autos für Hans"

"In meinen kühnsten Träumen hätte ich nicht gedacht, dass so viele helfen werden." Hans Tyroller war von der Resonanz der Spendenaktion selbst überrascht. 22 000 Euro mussten für das Fahrzeug und seinen Umbau aufgebracht werden. An der Finanzierung hatte sich auch die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, beteiligt. Susanne Donn, Geschäftsführerin der Kartei, zog vor dem Engagement den Hut: "Es ist komplett außergewöhnlich, dass so viele Vereine und Personen zusammenarbeiten", sagte sie. "Gemeinsam geht's halt doch!"

Hans Tyroller ist seit einer Operation an den Rollstuhl gefesselt. Dank moderner Technik kann er aber die Büroarbeit im Wohnheim St. Vinzenz in Oberbernbach erledigen. "Ohne den eigenen Bus hätte ich meine Arbeit verloren", sagt Tyroller. Der tägliche Transport aus Eiselsried bei Pöttmes nach Oberbernbach wäre mit einem Fahrdienst auf Dauer nicht zu finanzieren gewesen.

Carl-Hermann Schäfer vom Roten Kreuz hatte die Aktion "Ein Auto für Hans" geleitet. Für ihn war es wichtig, dass Hans Tyroller selbst für seine Mobilität gekämpft hat: "Er war nie passiv, sondern mutig und energisch." Josef Koppold, der Behindertenbeauftragte des Landkreises, wies auf die steigende Bedeutung privater Spenden hin: "Das soziale Netz unseres Staates kann nicht mehr alle Nachteile der Behinderten ausgleichen."

Der neue Bus zeichnet sich durch eine behindertengerechte Rampe im Heck aus. Besondere Freude über den neuen Wagen haben Claudia Matzka (19), die ihr soziales Jahr absolviert, und Zivildienstleistender Thomas Stotko (20). Sie sitzen für Hans Tyroller hinter dem Steuer. "Der alte Wagen war so rostig, dass wir bei jedem Kanaldeckel Angst hatten, ob Hans noch hinten drin sitzt", sagen sie.