Eine ganz persönliche Zeitgeschichte
Wibke Bruhn liest in Aichach aus ihrem neuen Buch „Nachrichtenzeit. Meine unfertigen Erinnerungen“ und erzählt von ihrer Zeit als Journalistin und Nachrichtensprecherin
Aichach Lebenserinnerungen können von großem Interesse sein. Gerade dann, wenn das persönlich Erlebte und das Zeitgeschehen miteinander verwoben sind und einen spannenden Blick in private und öffentliche Zusammenhänge erlaubt. Derartige Einblicke gewährte am Montagabend in Aichach Wibke Bruhns, Journalistin, Nachrichtensprecherin und Auslandskorrespondentin. In der Buchhandlung Rupprecht las sie vor knapp 70 Zuhörern aus ihrem neuen Buch „Nachrichtenzeit. Meine unfertigen Erinnerungen“.
Vom Alter her dürften etliche der knapp 70 Zuhörer die junge Wibke Bruhns zu Beginn der 70er Jahre noch als Nachrichtensprecherin beim ZDF in Erinnerung gehabt haben. Ihr „Fernsehjob“ war demnach das Eingangsschlagwort ihrer Lesung. Sie war damals die erste und lange Zeit einer der wenigen Frauen, die im Fernsehen „auf Augenhöhe mit den Kollegen Politik vermittelten“, schreibt sie zu Beginn des vierten Kapitels. Prestige? Ja, wenn auch gelegentlich mit abfälligen, sexistischen Kommentaren bedacht. Langfristig interessant? Nein. „Anderer Leute Texte vorzulesen ohne eigene Interpretation war mein Ding nicht“, betont die heute 75-Jährige. Schlecht bezahlt war der Job obendrein, ihre Designerjacke musste sie selber kaufen. Nach nur einem Jahr, 1972, kam ihr die Politik zu Hilfe. Wahlkampf für Willy Brandt, Bruhns wollte dabei sein und sie war es auch. Trommeln für den künftigen Bundeskanzler an der Seite von Günter Grass, und zugleich ZDF-Journalistin, diese Mischung durfte auch damals nicht sein. Sie gab ihren Fernsehjob auf und lernte dafür bei einer Massenveranstaltung Willy Brandt persönlich kennen.
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