Waldkindergarten für Todtenweis?
Gemeinderat ist in der Findungsphase. Was eine Delegation bei einer solchen Einrichtung in Meitingen erfährt
„Ich brauche keinen Waldkindergarten. Ich geh mit meinen Kindern selber in den Wald.“ So wandte sich Michaela Grammer auf der Todtenweiser Bürgerversammlung noch gegen die Überlegungen im Gemeinderat, in Todtenweis eine solche Einrichtung zu etablieren. Dabei befindet sich das Gremium diesbezüglich selbst erst in der Findungsphase. Vier Mitglieder des Rates, Bürgermeister Konrad Carl, seine Stellvertreter Richard Eberle und Petra Wackerl und Gemeinderat Peter Wolf hatten sich unlängst den Waldkindergarten in Meitingen angeschaut und berichteten nun. Petra Wackerl tat das offensichtlich immer noch begeistert: „Als wir um 9.30 Uhr dort ankamen, sausten gerade alle Kinder mit ihren Rutschen einen kleinen Abhang hinab, denn es hatte frisch geschneit.“ Etwas verhaltener äußerte sich dagegen Konrad Carl: „Ich schaute mir einen Holzzaun an, da machte mich jemand darauf aufmerksam, ich stünde gerade in der Mädchen-Toilette.“
Zwei Tatsachen allerdings konnte das Quartett aus Todtenweis unisono bestätigen: Es sei alles einfach und unkonventionell. Und: „Faszinierend ist die Disziplin, mit der die Kinder den beiden Erzieherinnen und der dritten Kraft folgen.“ Diese Disziplin entkräftet einen anderen großen Vorbehalt gegen die Waldkindergärten. „Es hat sich nicht bestätigt, dass Kinder aus solchen Einrichtungen in der Schule nicht ruhig sitzen können. Das Gegenteil ist der Fall. Diese Kinder sind hoch konzentriert“, zitierte Petra Wackerl die Leiterin des Waldkindergartens in Meitingen. Vor sieben Jahren erfolgte dort der Start mit sieben Kindern. 23 besuchen zurzeit die Einrichtung. Sogar zwei Wickelkinder seien darunter, so Wackerl. Richard Eberle hatten die technischen und organisatorischen Abläufe interessiert: Jedes Elternteil muss jährlich 15 Arbeitsstunden für den Erhalt des Kindergartens einbringen. Die Verwaltung leistet ein eigens gegründeter Verein. Bei Gefahr, etwa bei einer Sturmwarnung, geht niemand in den Wald. „Die Kinder haben einen Raum, in dem sie dann Bastelarbeiten verrichten können“, berichtete der Zweite Bürgermeister. Im Gremium selbst hatte sich Michael Hofberger schlau gemacht. „Es dauert zwei bis drei Jahre, bis die Akzeptanz da ist“, lautete der eine Einwurf Hofbergers. Der andere: Ein Waldkindergarten sei kein Ersatz für einen Regelkindergarten.
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