Alt, älter, Bürgermeister?
Viele Bürgermeister des Landkreises befürworten die Anhebung des Kandidaturalters auf 67. Wenige sehen eine Gefahr für junge Politiker.
Aichach-Friedberg. Im Berufsleben haben sich die Meisten bereits mit der Rente ab 67 abgefunden. Ab 2020 sollen nun auch die hauptamtlichen Bürgermeister in Bayern mit diesem Alter noch für eine sechsjährige Wahlperiode kandidieren dürfen. Die Anhebung um zwei Jahre wird von vielen Bürgermeistern des Landkreises durchaus befürwortet. Dass dabei jüngere Politiker zu kurz kommen könnten, halten die meisten für unwahrscheinlich.
Klaus Habermann, Bürgermeister von Aichach, geht noch weiter, er ist sogar für eine Abschaffung der Altersbeschränkung: "Jeder sollte selbst entscheiden, ob er den physischen und psychischen Belastungen noch gewachsen ist." Schließlich gebe es auf Landes- oder Bundesebene auch keine Altersgrenzen. Schlussendlich entscheide sowieso der Wähler, ob er den Kandidaten noch für leistungsfähig halte oder eben nicht. "Ich kann es mir aber nicht vorstellen, bis 74 das Amt des Bürgermeisters auszuüben", sagt Habermann.
Adelzhausens Alt-Bürgermeister Thomas Goldstein wurde genau in diesem Alter wiedergewählt. Als ehrenamtlicher Bürgermeister lenkte er insgesamt 18 Jahre die Geschicke der Gemeinde, war somit von der Altersbeschränkung nicht betroffen. "Meiner Meinung nach ist ein Bürgermeister mit 67 Jahren genauso tüchtig wie einer mit 62 Jahren", sagt Goldstein. Jeder müsse selbst wissen, ob er die Altersgrenze ausschöpft oder nicht. Außerdem sei diese Anhebung analog zum Rentenalter nur konsequent.
Ähnlich sieht das auch Goldsteins Nachfolger Lorenz Braun: "65 ist heutzutage kein Alter mehr. Jeder sollte das Amt so lange ausführen, wie er gesund ist und es ihm Spaß macht." Für den 50-Jährigen steht dieses Thema allerdings noch nicht zur Debatte: "Ich würde mich freuen wenn ich noch einmal gewählt werde. Danach bin ich über 60 und werde mir darüber Gedanken machen." An seinem Posten kleben möchte Braun allerdings nicht: "Ich hoffe, ich werde es merken, wenn ein junger, aufstrebender Politiker kommt."
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