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Aichach
11.12.2023

Rio Artistik: Wie sich der Aichacher Familienzirkus neu erfunden hat

Beim letztjährigen Weihnachtszirkus machte sich Clown Peppino (Marcel Diewald, Mitte) auf die Suche nach den gestohlenen Seelen. In diesem Jahr geht die Geschichte weiter.
Foto: Inge von Wenczowski (Archivbild)

Die Zirkusfamilie Diewald ist erfolgreich auf Tiktok, dreht fürs Fernsehen und stellt mit dem Weihnachtszirkus eine tolle Show auf die Beine – und das ganz ohne Tiere.

Die Plakate kündigen die Show schon seit Tagen an: Ab dem 25. Dezember spielt Rio Artistik auf dem Volksfestplatz beim inzwischen dritten Aichacher Weihnachtszirkus wieder groß auf – in diesem Jahr mit einer neuen Geschichte. Wer im vergangenen Jahr bei dem Auftritt war, kennt die Figuren bereits. Denn auch die Show "Die verlorene Zeit" spielt in Lachland. Die Geschichten für den Weihnachtszirkus stammen aus der Feder von Mutter Renate Diewald. Wie viel Liebe dahintersteckt, zeigt sich auch bei den Requisiten und Bühnenbildern, die die Familie selbst macht. Die Show kann man als eine Art Musical beschreiben, mit Schwerpunkt auf artistischen Einlagen. Sogar die Lieder sind selbst geschrieben und komponiert. "Zu singen, kostet am Anfang schon bisschen Überwindung", sagt Marcel Diewald. Das sei schließlich nicht unbedingt das "Kerngeschäft" eines Zirkus. Doch spätestens seit der 29-Jährige 2020 die Leitung übernommen hat, hat sich der Zirkus weiterentwickelt – und seine ganz eigene Nische geschaffen.

Das Zirkusleben liegt bei den Diewalds in der Familie

"Wir sind als Kinder in das Zirkusleben hineingewachsen", sagt Diewald, "wir kannten es nicht anders." Sein Vater, Jockel Sperlich, ist in einer traditionellen Zirkusfamilie aufgewachsen und musste schon früh dort Verantwortung übernehmen. Seine Mutter stirbt, als er 16 Jahre alt ist. Der Vater wird depressiv und so übernimmt Jockel Sperlich den Familienbetrieb. Mit 20 Jahren gründet er mit Renate Diewald, seiner Jugendliebe, einen eigenen Zirkus. Bei einem schweren Verkehrsunfall 2006 verletzt sich Sperlich schwer. Die fünf Kinder kommen für einige Zeit in ein Münchner Kinderheim. Der Zirkusbetrieb steht auf der Kippe. Doch die Familie hält zusammen und gemeinsam geht es mit "Circus Rio" – so hieß Rio Artisitk damals noch – weiter.

Die Aichacher Zirkusfamilie Diewald hat den Zirkus im Blut. Vater Jockel Sperlich ist in einer traditionellen Zirkusfamilie aufgewachsen.
Foto: Marina Wagenpfeil

Was als "traditioneller Zirkus" begonnen hat, sieht heute ganz anders aus. Früher hatte der Circus Rio noch Tiere. Als eine der Ersten hat die Familie jedoch vor vielen Jahren bereits entschieden, die Tiere aufzugeben. 2017 wurden die vier Friesenhengste an ein Gestüt verkauft; die Mini-Shettlandponys gingen an einen Ponyhof. Leicht fiel die Entscheidung aber nicht. "Heute wird die Tierdressur vor allem vor dem Tierschutzhintergrund diskutiert, aber es gibt auch wirtschaftliche Gründe, die für eine Neuausrichtung sprechen. Denn eine gute Tierhaltung ist sowohl zeit- als auch kostenintensiv", erklärt Marcel Diewald. Dennoch war der Start als "Rio Artistik" alles andere als leicht. "Viele stellen sich unter Zirkus einfach immer noch Clowns und Tiere vor. Unser Konzept sieht aber eine Art Zirkusmusicaltheater vor. Das ist deutlich erklärungsbedürftiger."

Inzwischen aber ist Familie Diewald mit ihrem Konzept sehr erfolgreich. Die Corona-Pandemie konnte mit aufgebauten Rücklagen und staatlichen Hilfen kompensiert werden. Auch, dass keine Tiere versorgt werden mussten, hat dabei geholfen. "Es war schon hart, aber wir sind durchgekommen – und danach lief es auch wieder super", sagt der heutige Zirkuschef. Nicht nur zu den Gastspielen kommen viele Menschen, auch im Netz hat Rio Artisitk eine große Fangemeinde. Auf der Social-Media-Plattform Tiktok folgen dem Artistik-Zirkus fast 43.000 Menschen. Mit ihren kurzen, meist witzigen Videos erreichen sie oft aber deutlich mehr Menschen. "Meine Schwester Lavinia hat damit angefangen – ursprünglich war es ihr Account", sagt Marcel Diewald.

Mit Rio Artistik hat sich der Zirkus in den vergangenen Jahren neu erfunden. Seit 2020 wird er von Marcel Diewald geführt.
Foto: Marina Wagenpfeil

Das Geheimrezept? "Wir sind uns nicht zu schade, uns auch zum Affen zu machen." Inzwischen gehören die Videoaufnahmen zu ihrem Zirkusalltag mit dazu. Die Auswirkungen sind auch im sogenannten echten Leben zu spüren: "Es kommen tatsächlich durch die sozialen Medien Zuschauerinnen und Zuschauer aus Lindau oder Berlin zu unseren Auftritten." Doch auch in den "alten Medien" ist Rio Artistik sehr aktiv. So waren im Frühjahr Simon Schwarz und Sebastian Bezzel für ihre Sendung "Grenzgänger" im Bayerischen Rundfunk bei dem Zirkus zu Gast. Sogar eine Sondervorstellung in Aichach gab es mit den beiden Schauspielern von der Eberhofer Krimireihe.

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Seit 2012 lebt Familie Diewald in Aichach

Doch es gibt noch einen weiteren Unterschied zu den meisten anderen Zirkussen: Die Familie Diewald führt kein Vagabundenleben mehr, sondern ist sesshaft geworden. Seit 2012 lebt ein Großteil der Familie in Aichach. Marcel Diewalds Schwestern Lavinia und Joana arbeiten unter der Woche beide in einer Festanstellung. Der Zirkus ist für viele Familienmitglieder sozusagen zu einem zeitaufwendigen Zweitjob geworden. Nur Marcel Diewald ist hauptberuflich dabei. Die Auftritte finden in der Regel freitags bis sonntags statt.

Im Zirkus Rio Artistik der Familie Diewald aus Aichach traten im Frühjahr die beiden Schauspieler Simon Schwarz und Sebastian Bezzel für eine neue Folge der "Grenzgänger" auf.
Foto: Gerlinde Drexler (Archivbild)

Eine Ausnahme bildet das Weihnachtsgastspiel, das vom 25. Dezember bis zum 7. Januar jeden Tag stattfindet. Nur mittwochs und an Silvester ist spielfrei. Die Aufführungen markieren das Ende der Saison. Von Januar bis Mitte März ist dann Winterpause, in der Marcel Diewald jedoch nicht nur Urlaub macht und Däumchen dreht. "In dieser Zeit müssen die Veranstaltungen für das Jahr vorbereitet werden", erklärt er. Den Wirkungskreis von Rio Artistik kann man grob mit dem Großraum München beschreiben. Ab Ende März bis Anfang Juni tritt die Zirkusfamilie mit ihrem Programm in der Regel jedes Wochenende auf. Danach ist Pause angesagt – bis in den Sommerferien die sogenannten Mitmach-Projekte, unter anderem in Friedberg, beginnen. Mitte September bis Ende Oktober erfolgen dann wieder Gastspiele – unterbrochen durch den Mitmachzirkus, der 2023 zum ersten Mal auch in Aichach stattfand. Danach beginnen die Vorbereitungen für den nächsten Weihnachtszirkus. Wer weiß, was dann in Lachland passiert.

Rio Artistik: Wie sich der Aichacher Familienzirkus neu erfunden hat
17 Bilder
Weihnachtszirkus in Aichach
Foto: Inge von Wenczowski

Info: Der dritte Aichacher Weihnachtszirkus "Die verlorene Zeit" findet vom 25. Dezember bis 7. Januar auf dem Volksfestplatz in der Schrobenhausener Straße in Aichach statt. Die Vorstellungen sind jeweils um 15 Uhr; samstags gibt es eine zweite Vorstellung um 19 Uhr. Am Sonntag, 7. Januar, findet die Vorstellung um 11 Uhr statt. Mittwochs und an Silvester ist spielfrei. Die Eintrittskarten kosten für Erwachsene 15 und für Kinder 10 Euro. Tickets gibt es unter 08251/9380405.

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