Eine knappe Stunde hatte man den Eindruck, als könnte der TSV Aindling dem Team zwei der SpVgg Unterhaching am Sonntagabend ein Bein stellen. Doch dann drehten die Gäste, denen Meisterschaft und Aufstieg in die Bayernliga praktisch nicht mehr zu nehmen sind, diese Partie in der Landesliga in beeindruckender Weise. Sie nutzten zwei Fehler der Hausherren in der Abwehr aus zu ihrem 2:1-Sieg. Damit sind die Oberbayern in elf Auftritten in Serie ungeschlagen. Die Hausherren erwiesen sich einmal mehr als wenig durchschlagskräftig in der Offensive.
Trainer Christian Adrianowytsch wollte kein Klagelied über den Verlust der drei Punkte anstimmen: "Wir waren auf Augenhöhe mit denen, das sollte uns Mut machen für die letzten vier Spiele. Auf die Leistung können wir aufbauen. Ein paar Punkte brauchen wir noch." Mit der ersten Halbzeit war er sehr zufrieden: "Da haben wir Haching große Probleme bereitet. Wir machen das Tor wunderbar." Auch am zweiten Abschnitt hatte der Coach nicht viel auszusetzen, einmal davon abgesehen, dass die Aindlinger bei hohen Bällen zweimal nicht im Bilde waren. Nach wie vor haben sie eine minimale Chance, auf Platz zwei vorzustoßen, um an der Aufstiegsrelegation teilzunehmen. Dazu wären aber überzeugende Auftritte über die gesamte Spielzeit hinweg nötig. Und im Saisonfinale werden sie wohl kaum mehr auf einen Gegner mit diesen Qualitäten stoßen.
Aindling nutzt Fehler des Gästetorwarts
Lange Zeit tat sich wenig, was man als bemerkenswert hätte einstufen können. Doch dann erlaubte sich der Gäste-Keeper Hannes Heilmair einen Schnitzer, als er einen Ball, der ihm eigentlich sicher war, aus den Händen gleiten ließ. Die Aindlinger, die ohne den erkrankten Jonas Müller angetreten waren, setzten nach, sodass Nico Gastl auf Vorlage von Moritz Wagner am langen Eck zum 1:0 traf. Tim Hoops setzte nach einer Ecke seinen Kopfball über die Latte. Es war die einzige Szene in der ersten Halbzeit, mit der die Gäste auf sich aufmerksam machten.
Nach dem Wechsel der Seiten warteten die Hachinger, in der Jugend Trumpf ist, nicht so lange, ehe sie ihre Ambitionen unterstrichen. Doch bei Schüssen von Leonhard Grob und Alexander Leuthard war TSV-Keeper Robin Scheurer jeweils auf dem Posten. Beim nächsten Versuch machte es Leuthard besser. Nach einem hohen Zuspiel stellte er den Gleichstand her. Dann musste sich Scheurer bei einem Schuss von Dominique Girtler gewaltig strecken. Beim TSV kamen für Benjamin Woltmann und Thomas Steinherr Florian Kronthaler und Felix Danner, ein klares Zeichen dafür, dass man sich mit dem Punkt nicht begnügen wollte. Doch das war genau so wenig das Ansinnen der SpVgg, von der nun wesentlich mehr Druck ausging als in Durchgang eins. Viktor Zentrich setzte einen Torschuss zu hoch an. Mit einem Flachschuss sorgte Girtler dafür, dass sich die Hachinger mit den gleichen Resultat durchsetzten wie in der Vorrunde. Am Ende kam Markus Lohner noch zu einem Schuss, der aber zu schwach ausfiel, um das 2:2 herzustellen.
TSV Aindling Scheurer, Burghart, Stoll, Menhart, Schöttl, Woltmann (73. Kronthaler), Steinherr (76. Danner), Mlakic (46. Lohner), Talla, Gastl (82. Schuster), Wagner.
Tore 1:0 Gastl (37.), 1:1 Leuthard (57.), 1:2 Girtler (88.)
Schiedsrichter Dimmerling (TSV Wilhermsdorf) Zuschauer 150.