Der lockere Bolzen an der Biotonne
Wer nicht aufpasst, könnte bald ohne Tonnendeckel dastehen
Landkreis Augsburg Wer seine Biotonne das nächste Mal zum Leeren nach draußen stellt, dem sei geraten, einen genauen Blick auf sie zu werfen. Denn ihr Deckel ist in Gefahr. Er ist mit einem Bolzen an der Tonne befestigt und dieser kann sich leicht lockern.
Im schlimmsten Fall reißt der Deckel dann bei der nächsten Leerung ab und die Tonne steht oben ohne da. Deswegen rät der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises nun allen Tonnenbesitzern, den Bolzen zu überprüfen. „Er lockert sich allerdings nur in Einzelfällen“, sagt die stellvertretende Leiterin des Betriebs, Sabine Schneider-Dempf.
Wer sieht, dass der Bolzen bei seiner Tonne lose ist, kann ihn mit einem Gummihammer wieder hineinschlagen. Falls der Bolzen ganz herausgefallen oder kaputt ist, kann man sich beim Abfallwirtschaftsbetrieb melden und erhält Ersatz. Bis dieser kommt, rät das Unternehmen, einen Weinkorken als Notlösung zu verwenden.
Vergangenes Jahr wurde die Biotonne flächendeckend im ganzen Landkreis eingeführt. Seitdem ist sie immer wieder ein Gesprächsthema. Noch bevor sie kam, machten sich die Bürger Sorgen, weil die Tonne nicht in die dafür vorgesehenen Häuschen passen könnten. Dann war die Verwirrung groß, weil niemand so genau wusste, was nun rein darf und was nicht. Manch einer fürchtete auch, seinen heimischen Kompost abschaffen zu müssen. Zuletzt waren die Menschen beunruhigt, weil es eine Gewichtsobergrenze für die braune Tonne gibt. Wird sie dauerhaft mit mehr als 110 Kilo beladen, können die Räder brechen oder der Kamm, auf dem der Deckel aufsitzt, einreißen. Eine neue Tonne muss der Besitzer dann selbst bezahlen. Und nun kann der Bolzen locker sein.
Dennoch sei die Biotonne ein Erfolg, sagt der Günther Prestele, der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes. Denn mittlerweile steht sie vor etwa 60000 Häusern im Landkreis. Und auch die entsorgte Müllmenge wächst jedes Jahr weiter an. Dadurch sinkt die Menge an Restmüll, der kostenpflichtig verbrannt werden muss. In Augsburg wird der Biomüll außerdem in Energie umgewandelt. Die Abfälle vergären auf dem Gelände der Abfallverwertung Augsburg (AVA) und so entsteht dort Biogas. Es wird aufbereitet und ins Netz von Erdgas Schwaben eingespeist. Aus den Gärresten entstehen wiederum Kompost und Flüssigdünger.
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