Bands rocken gegen das Heizkraftwerk
Lagerlechfeld (soc) - Der Parkplatz vor der Sporthalle in Lagerlechfeld war voll und drinnen in der Halle wurde es zunehmend enger. Bis vor die Bühne drängten sich die Fans, um die vier Live-Bands zu erleben. Die Musiker kommen aus der Region - und spielten ohne Gage zugunsten des Umweltschutzes in der Region. Veranstalter der Party war der Verein "Gesundes Wertachtal", der mittlerweile gut 800 Mitglieder zählt. Der Protest der Bürger gegen das geplante Heizkraftwerk der Firma Lang Papier in Ettringen hält an. Die Kraftwerksgegner beweisen einen langen Atem, sie reichten 10 900 gültige Einwendungen gegen Bayerns drittgrößte Abfallverbrennungsanlage beim Landratsamt Unterallgäu ein. Und sie geben nicht auf. Der Erlös des Konzerts kommt der Arbeit des Vereins zugute und dient der Vorbereitung auf den mehrtätigen Erörterungstermin Ende Mai, zu der die Bürgerinitative Gutachter und Sachverständige an den Tisch holen muss.
Sänger ist Mitglied des Vereins
Den Auftakt übernahm die Schwabmünchner Gruppe "Djolé" mit traditionellen Trommelrhythmen aus Westafrika und Südamerika. Die neun Damen und ihr "Master" ließen neben den Djemben auch Cajons sowie Congas erklingen und machten die Musik auf Balafon, Schlitztrommeln, Didgeridoo und Holzkisten zu einem Klangerlebnis.
Die Band "Village - just music" lieferte eine gekonnte Mischung aus Rock, Folk-Rock, Rhythm, Blues und Latin-Rock. Im Repertoire der Walkertshofener Band sind Cover-Versionen von Hooters, AC/DC, Santana und Mark Knopfler genauso vertreten wie Grand Funk Railroad, Bob Seger, BAP, The Eagles und Liquido. Eigenkompositionen rundeten das Programm der Band ab, die mittlerweile bei Insidern als heißer Tipp gilt. Bandleader und Sänger Andi Miller steht voll und ganz hinter den Bemühungen und ist deshalb auch Mitglied des Vereins. In Schwabmünchen und Umgebung längst ein Begriff ist die sechsköpfige Band MilaMila. Die erst 18-jährige Sängerin Mila und ihr junges Ensemble präsentierten Deutsch-Rock mit tiefgehenden Texten und erfrischenden Melodien. Und die junge Frau brachte angesichts des geplanten industriellen Großprojekts in unserer Region ihre Angst und Sorge um die Kinder zum Ausdruck.
Am 1. Mai findet von 18 bis 19 Uhr vor den Toren der Papierfabrik Lang eine Mahnwache der Bürgerinitiative statt.
Die Diskussion ist geschlossen.