Rundgang: Eine Meile für die Kultur
In Diedorf ist am Tag der Deutschen Einheit traditionell viel los rund um die Lindenstraße. Ob Bilder oder Musik, die Besucher konnten sich viel aussuchen
Unter dem Motto „Kunst braucht Raum“ wurde die diesjährige Diedorfer Kulturmeile angekündigt, die alle zwei Jahre im Wechsel mit den Kulturtagen am Tag der Deutschen Einheit stattfindet.
Rund um die Lindenstraße bot sich dann auch genügend Raum für Veranstaltungen verschiedenster Art, darunter Ausstellungen, Theater, Konzerte und Mitmach-Angebote für die ganze Familie. Den Auftakt gestaltete im wahrsten Sinne des Wortes die Musikkapelle Diedorf. In Anbetracht nahender Regenwolken war der Termin für das Konzert im Freien nach vorne verlegt worden. Die Musiker unter der bewährten Leitung von Georg Miller trotzten den heftigen Windböen und spielten auf hohem Niveau. Angefangen von der Marcia Augustana, dem Augsburger Marsch, über die schwungvolle Weise „Viva la Vida“ bis zu dem herbstlich angehauchten Stück „Highland Cathedral“ wurde die Zuhörerschaft aufs Beste unterhalten.
Im Rathaus hieß Bürgermeister Peter Högg die Besucher der Kulturmeile herzlich willkommen und eröffnete im Anschluss die Ausstellung „Inpulse – Reiseaquarelle; aus meinem Tagebuch“. Die Künstlerin Gertraud Schön zeigt hier Werke, die über lange Jahre hinweg in verschiedensten Teilen der Welt entstanden sind. Die Aquarelle, die noch bis Weihnachten im Rathaus besichtigt werden können, faszinieren durch ihre ausdrucksstarke Farbgebung, wie etwa in den drei Variationen vom Luganer See. Auch die Vielfalt der Motive, sei es der „Beschwipste Kirchturm“, eine „Sonnenwiese“ oder ein „Mexicanhat“, lädt zum Betrachten ein.
Im Haus der Kulturen und im Maskenmuseum bestand die Möglichkeit, mehrere Ausstellungen und offene Ateliers zu besuchen. So zeigte der Kunsterzieher des Schmuttertal-Gymnasiums, Michael Hinterleitner, wie er als Silberschmied arbeitet. Gleich daneben zeigte die Künstlerin Barbara Dix Farbradierungen. Den besonderen Kontrast zu ihren Werken bildeten japanische Farbholzschnitte aus dem 19. Jahrhundert, die im selben Raum ausgestellt sind.
Zurück auf der Lindenstraße lockten die Musikklänge von Franzi Pschera & Band die Besucher an. Die junge Liedermacherin, die ihre Texte auf Deutsch verfasst und sich auf der Akustikgitarre begleitet, begeisterte die Zuhörer mit fließenden, ausdrucksvollen Melodien und Texten, die zum Nachdenken anregen.
Wer inzwischen etwas durchgefroren war, konnte sich in der Immanuelkirche bei der „Suppenküche International“ aufwärmen. Aus der langen Speisekarte konnte man asiatische Kürbissuppe, ungarische Gulaschsuppe, indische Karottensuppe und vieles mehr auswählen.
So gestärkt konnte man zu den Nachmittagsveranstaltungen aufbrechen, die noch Kunst und Kultur für jeden Geschmack und alle Altersklassen bereithielten. Erst spätabends endete die Kulturmeile im Planetarium mit einem Familienvortrag über den Diedorfer Sternenhimmel.
Die Diskussion ist geschlossen.