Diedorfer Gymnasiasten lernen jetzt ganz spielerisch
Schüler des Schmuttertal-Gymnasiums entwickeln ein digitales Lernspiel. Das brachte ihnen den ersten Platz in einem Wettbewerb ein.
Während in vielen Schulen nur über die Digitalisierung geredet wird, haben die SGD3D-Schülergenossenschaft sowie der Wahlkurs 3-D-Druck des Schmuttertal-Gymnasiums Diedorf sich dieses Themas angenommen. Sie haben ein digitales Brettspiel entworfen, welches einerseits Lerninhalte vermitteln, abfragen und auffrischen und anderseits auch Spaß machen soll. Die Schüler haben damit jetzt sogar einen Preis gewonnen.
In diesem Jahr haben sich 1023 Schüler aus 60 Schulen mit ihren Projekten bei Crossmedia, dem größten Kreativ-Wettbewerb für digitale Medien in Bayern, beworben. Von den Bereichen Foto bis Apps über Kurzfilm und Spiele war alles dabei. Im Bereich Spiele waren die Schüler nun bei dem Wettbewerb, der unter anderem vom Bayerischen Rundfunk unterstützt wird, erfolgreich.
Und das nicht zum ersten Mal. Bereits im vergangenen Jahr haben sich die drei Erfinder, Tobias Wohlhüter, Alexander Mandera und Moritz Aschenbrenner aus Diedorf, mit einem 3-D-Drucker den dritten Platz gesichert. Dieses Jahr haben die Schüler sogar den ersten Platz in der Kategorie Games gewonnen.
Es gibt auch Fragen für Grundschüler
Das gemeinsam entwickelte Spiel namens „Gymazing“ besteht aus einem Brettspiel und einer dazugehörigen Android-App, welche jeder Spieler benötigt. Eine Elektrobox bildet das Herzstück des Spiels. Sechs Seitenteile, die zwei Lautsprecher enthalten, bilden das Spielfeld. Die Fragen für die idealerweise zwei bis sechs Spieler sind aus den sechs Fächern Mathematik, Physik, Geografie, Kunst, Geschichte und Englisch ausgewählt. Diese Fragen sind wiederum aufgeteilt in den Stoff aus Unter-, Mittel- und Oberstufe. Zudem gibt es auch Fragen für Grundschüler.
Sobald das Gerät gestartet wird, leuchten die in den Seitenteilen integrierten LEDs bunt auf. Anschließend können die Spieler mithilfe der dazugehörigen App einen QR-Code einscannen und das lehrreiche Spiel beginnen. Tobias Wohlhüter erläutert: „Die Fragen wurden von den Wahlkursmitgliedern und dem Vorstand entwickelt. Sie orientieren sich am aktuellen Lehrplan der Schulen.“
Erfindung wird als Gebrauchsmuster angemeldet
Die Gestaltung des Spiels hat die Entwickler sehr viel Zeit und Mühe gekostet: angefangen von den CAD-Zeichnungen bis hin zum Ausdruck der einzelnen Spielelemente am selbst entworfenen 3-D-Drucker. Michael Hinterleitner, der Kunstlehrer der drei Tüftler, der das Projekt betreut hat, ist sehr zufrieden mit seinen Schützlingen: „Wir sind sehr stolz auf ihr innovatives Projekt und möchten die Erfindung auch der Öffentlichkeit zugänglich machen, da die Idee für die Spielindustrie sehr interessant ist.“ Tobias Wohlhüter erklärt weiter: „Deshalb werden wir unsere Erfindung als Gebrauchsmuster anmelden.“
So erfolgreich das Spiel jetzt ist, zunächst sah es nach einem Flop aus. Das Spiel ist nämlich dem „PR!NT IT-Wettbewerb“ einer Technikfirma zu verdanken. Da das Projekt dort aber nicht gewann, reichten die Schüler es eben beim Crossmedia-Wettbewerb ein und gewannen damit prompt den ersten Platz.
Für Mehrproduktionen und für den größeren Verkauf bedarf es nach Aussage der Erfinder allerdings noch einiger Verbesserungen. Danach steht aber einer Veröffentlichung und einer abwechslungsreichen Vorbereitung auf die kommenden Klausuren an der Schule nichts mehr im Weg.
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