Dinkelscherben: Musikalischer Spaziergang mit Amsel und Adler

Dinkelscherben. Die verschiedenen Facetten der Blasmusik beleuchteten die drei Orchester der Musikvereinigung Dinkelscherben bei ihrem Herbstkonzert in der mit Kürbislaternen geschmückten Reischenausporthalle.

Alle drei Ensembles spielten unter der Leitung von Gerhard Kratzer. Von Pop und Rock über Filmmusik bis zu den Klassikern der traditionellen Blasmusik reichte das Spektrum des über zweistündigen Programms, das offensichtlich den Geschmack des Publikums traf, denn die Zuhörer applaudierten begeistert.

Den Anfang machten die jüngsten Musiker des Vereins mit dem "Coconut Song" von Luigi di Ghisallo, "Born to be wild" von Mars Bonfire und "Surfin' USA" von Chuck Berry. Einige der 23 Jungbläser hatten bei dieser Gelegenheit ihren ersten Auftritt mit dem Nachwuchsorchester und bestanden ihre Feuertaufe mit Bravour.

Dass aus der Bläserschule der Musikvereinigung auch begabte Solisten hervorgehen, bewies Markus Pentz (Eufonium), der die "Spaßvogel-Variationen" von Alfred Bösendorfer, begleitet vom Jugendorchester, technisch und musikalisch bewundernswert meisterte und verdientermaßen herzlichen Beifall mit Bravorufen erhielt. Mit "Variazioni in Blue" von Jacob de Haan und einem Medley aus Melodien der Filmmusik zu "Fluch der Karibik" von Klaus Badelt zeigte das Jugendorchester, dass es in den vergangenen Wochen intensiv und erfolgreich gearbeitet hat. Beim Potpourri "Latin Gold" erwiesen sich Michael Gleich (Eufonium) und Michael Baumeister (Saxofon) als begabte Improvisateure.

Zu einem musikalischen Herbstspaziergang durch den Böhmerwald mit Abstechern nach Preußen und Portugal lud Moderator Markus Unverdorben die Zuhörer nach der Pause ein, als die Stammkapelle der Musikvereinigung auf der Bühne Platz genommen hatte. Auf dem Programm standen Klassiker der böhmischen Blasmusik wie die "Amselpolka" von Jaromir Vejvoda sowie die Evergreens "Mondschein an der Eger" und "Wir sind Kinder von der Eger" von Ernst Mosch, aber auch neue Kompositionen im böhmischen Stil wie die Polka "Goldener Oktober" von Michael Klostermann und der Marsch "Auf Adlers Schwingen" von Alexander Pfluger. Iberisches Feuer kam mit dem Marsch "O Vitinho" von Francisco Marques Neto ins Spiel.

Markus Unverdorben führte nicht nur humorvoll durchs Programm, sondern trat auch als Solist an der Trompete beim Traditionsmarsch "Der alte Dessauer" von Alwin Franz hervor. Von ihm stammt außerdem der Text der "Dinkelscherbener Hymne", in die das Publikum zum Abschluss des Abends zu den Klängen des Marsches "Dem Land Tirol die Treue" einstimmte: "Ein schönes Tal, am Kaiserberg gelegen, ist meine Heimat in der Reischenau …"