Keine Trauer um die Krippensammlung
Herbert und Ida Reiter aus Erlingen haben dem Krippensammeln schon vor drei Jahren entsagt. Doch Wehmut plagt sie deshalb nicht. Denn Ersatz ist längst gefunden.
Wie geht es einem ehemaligen Krippensammler, der praktisch alle seine Krippen verschenkt hat, an Weihnachten? Kämpft er mit wehmütigen Gefühlen oder befällt ihn gar eine innere Leere? Nichts von all dem ist bei Herbert Reiter aus Erlingen der Fall. Auch seine Frau Ida trauert den hunderten von Krippen nicht nach, die ehemals im Besitz der Reiters waren und vor drei Jahren dem Freundeskreis des Klosters Thierhaupten vermacht wurden. „Anfangs war da schon ein wehes Gefühl“, erinnert sich Ida Reiter, „aber jetzt nicht mehr“. Und ihr Mann Herbert versichert, nicht eine Minute getrauert zu haben. „Ich kann die Krippen ja immer anschauen, wenn ich will“. Jahrzehntelang war das Krippensammeln für die Reiters ein ausfüllendes Hobby. Auf ihren vielen Reisen in fremde Länder haben sie immer als erstes nach schönen Exemplaren geschaut, Märkte und Künstler besucht. Und jetzt? Ist überhaupt noch etwas übrig von der alten Sammelleidenschaft?
„Wir besuchen schon noch viele Krippenausstellungen“, sagt Ida Reiter, „aber da kann man gottseidank nichts kaufen“. Ihr Mann Herbert ergänzt: „Auf Flohmärkte gehen wir nicht mehr“. Dort sei die Gefahr zu groß, rückfällig zu werden. Man müsse einfach hart bleiben und der Versuchung widerstehen. Im ersten Jahr nach dem Verschenken der Krippen sei das schon sehr schwer gewesen, mittlerweile habe man sich aber dran gewöhnt, dass diese Zeit vorbei ist. Von Krippen sind die Reiters übrigens nach wie vor umgeben, auch wenn sie dem Freundeskreis in Thierhaupten rund 400 Exemplare vermacht haben. „Wir haben nur wenige behalten“, erzählen sie. Wenige? Es sind mindestens 20 Krippen, die im Hause Reiter aufgestellt sind. Gleich im Eingang steht eine mit ganz großen Figuren. Sie stammt aus Peru, einem der bevorzugten Reiseziele der Reiters, wo sie auch einen Krippenkünstler persönlich kennen. Im Flur findet man deshalb noch manches peruanische Exemplar – und auch die Langhals-Krippenfiguren, die Herbert Reiter so liebt.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.