Mit 70 noch immer ein zauberhafter Liebhaber

Im September 1935 auf die Welt gekommen, lebt Elmar Leib seit dem achten Tag - weil im Krankenhaus geboren - in seinem Elternhaus in Nordendorf. Und das bis heute. Sein Bruder ist weggezogen, doch er wollte nie weg aus der Gemeinschaft, die Nordendorf ihm geboten hat. "Wenn ich zum Einkaufen gehe, bin ich unter einer Stunde nie zu Hause, ich finde es schön, wenn man so einen kleinen Ratsch machen kann, weil man sich kennt!" Seine Kinder sind im Ort aufgewachsen und seine Frau Mary aus Augsburg ist zu ihm gezogen.

Ein fröhliches Kind und später ein lustiger Bursche

Die beiden heirateten 1963 - nirgendwo anders als in Nordendorf! "Ich war schon ein fröhliches Kind und später ein lustiger Bursche, auch wenn wir daheim streng erzogen wurden" sagt Elmar Leib. Die Leidenschaft fürs Theater entdeckte er als junger Mann bei einer Weihnachtsfeier im Dorf. "Vor der Versteigerung des Weihnachtsbaumes wurde ein kleines Stück aufgeführt und da habe ich schon mitgemacht, daraus ergab sich dann später die Idee mit dem Theaterverein", erzählt er. Zwischenzeitlich können die Aktiven des Vereins auf weit mehr als 400 Aufführungen blicken, die über 71 100 Besucher nach Nordendorf lockten. Eine stattliche Bilanz, die das einzig noch aktive Gründungsmitglied, Elmar Leib, auch anerkannt bekam. Der "Verband Bayerischer Amateurtheater e.V." verlieh ihm Ehrenurkunden für 40 Jahre Theaterspielen und eine goldene Ehrennadel. Die Gemeinde Nordendorf steckte ihm 2005 mit den Attributen "Theaterspieler und Vorsitzender, Nikolaus und Zauberer und liebenswerter Mensch" die silberne Ehrennadel an die Brust. Schauspielen ist für Elmar Leib mehr als nur "Theater", "¿ das baut Hemmungen ab, die eigene Sprache und der Ausdruck kommen zur Geltung, schauspielern ist für jeden ein Gewinn!" Dass er im Ausdruck geübt ist, zeigt sich auch bei seinen vielen Auftritten als - nein, nicht als Schauspieler - als Zauberer! Das ist das zweite Hobby, in dem der aktive Mann aufgeht. "Durch erblich bedingte Herzschwäche bin ich seit 1989 quasi Frührentner geworden, was aus heutiger Sicht ein Glücksfall war. So hatte ich mehr Zeit und konnte mich intensiv um meine Tricks kümmern." Zur Zauberei sei er durch Zufall über einen ehemaligen Kollegen aus der Firma gekommen. "Der hat mir viel beigebracht. Vielleicht auch, weil er mich als Heiratskandidaten für eine seiner beiden Töchter gesehen hat", sinniert er lächelnd.

Doch nix da, geheiratet hat er seine Mary, die ihm auch bis heute den Zauberlehrling macht und als einzige hinter die Kulissen blicken darf. "Sie sagt mir, wie die Tricks wirken, sie ist so was wie mein Regisseur für die Auftritte!" Zwischen zehn bis eintausend Euro zahlt er für einen neuen Trick und dann vergehen noch einige Wochen mit Üben bis zum bühnenreifen Auftritt. Vom "Wunderlicht", wo er einem buchstäblich die Sterne vom Himmel holt bis hin zur "Geldvermehrung" hat er einiges in seinem Repertoire.

Infos Wer sich ein bisschen Illusion fachgerecht ins Haus holen mag, ist bei dem agilen Mann an der richtigen Adresse:

elmar.leib@t-online.de