Neusässer liebäugeln mit einem Naturfreibad
Neusäß (de) - Spaßbäder und Hallenbäder gibt es, doch was in der 22 000 Einwohner zählenden Stadt Neusäß fehlt, ist ein Freibad, das im Sommer zum Sprung ins Wasser lockt. Das soll sich ändern: Einstimmig hat der Planungsausschuss eine Machbarkeitsstudie beschlossen. Die wird sich nicht nur auf ein mögliches Naturfreibad in der Nähe des Titania beschränken, sondern auch prüfen, ob östlich von Täfertingen ein Baggersee angelegt werden kann.
Die Fraktionen von CSU und Grünen hatten in ähnlichen Anträgen das Thema angestoßen. Während die CSU sich jedoch mehr auf ein "Baden im Freien" beim Titania konzentrierte, sehen die Grünen die Zukunft der Neusässer Badelandschaft mehr in einem Naturfreibad, wo immer dies auch angelegt werden kann.
Keine Titania-Preise
Für Bürgermeister Dr. Manfred Nozar ist ein Freibad beim Titania "erste Option". Dazu müsste man angrenzende Grundstücke im Norden kaufen. Der Vorteil wäre, dass viele Einrichtungen des Titania (Duschen, Umkleiden, 320 Parkplätze) mitbenützt werden könnten. Dass für das Freibad nicht die Titania-Preise bezahlt werden müssten, sei klar. Dies könne durch entsprechende Zugänge und ein spezielles Eintrittssystem ermöglicht werden.
Wie bereits die Grünen in ihrem Antrag (Maria-Stephania Kemmerling: "Es gibt einiges, was man von Fischach übernehmen könnte.") lenkte auch zweiter Bürgermeister Hansjörg Durz (CSU) den Blick in die Staudenmetropole, wo zur Zeit eine Naturfreibad errichtet wird. "Sehr sinnvoll und modern, ökologisch wie ökonomisch", lobte Durz. Warum man dort nicht näher an die Schmutter herangerückt sei, liege übrigens an zwei Gründen: Die Schmutter führt sehr viel Schlamm mit, und in deren Nähe gibt es sehr viele Insekten.
Durz schlug vor zu prüfen, ob im Bereich der bestehenden Thaler-Seen (also östlich von Täfertingen) ein natürlicher Baggersee/Badesee angelegt werden kann. Und zwar im Zusammenspiel mit dem Ausbau der Autobahn, weil hierfür sehr viel Kies gebraucht wird.
Leise Zweifel an dieser Idee meldete Ursula Kuchenbaur (CSU) an. Denn das Grundwasser komme erst nach 14 Metern, und dann müssten noch mal acht Meter ausgebaggert werden, damit so ein Baggersee in fünf bis zehn Jahren vollgelaufen sei.
Der Planungsausschuss tendierte letztlich eher zu einer Lösung im Bereich des Titania, zumal durch ein Freibad dort auch die Attraktivität des Erlebnisbades gesteigert werden könnte, wie Hildegard Langenecker (SPD) befand.
Als allerdings Bürgermeister Nozar für die Machbarkeitsstudie (dafür kommen 50 000 Euro in den Haushalt 2008) bereits markante Pflöcke einrammen wollte (wie Erlebnisbecken, Sportschwimmerbecken, Kinderbecken, Rutsche, Sprungturm), ging dem Planungsaussschuss doch deutlich zu weit.
Prinzip Naturfreibad
Eckpfeiler werden nun sein: Prinzip Naturfreibad; Nutzung unabhängig vom Titania; zudem parallele Prüfung eines Baggersees im Osten von Täfertingen.
Unwidersprochen betonte zweiter Bürgermeister Durz abschließend: "Wir müssen in Neusäß ein Bad schaffen, das sich von der Gerfriedswelle in Gersthofen unterscheidet." "Tagesgespräch Seite 1
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