Baustelle vergrault Kunden
Seit die Bismarckstraße in Stadtbergen gesperrt ist, geht der Umsatz in den angrenzenden Geschäften zurück. Die Gewerbetreibenden haben einen Brief an den Bürgermeister geschrieben.
Wer im Moment über die Bismarckstraße in Stadtbergen geht, fühlt sich nicht wie auf einer Hauptstraße. Weil sie seit etwa drei Monaten auf Höhe des Nestackerwegs wegen Bauarbeiten gesperrt ist, fahren nur wenige Autos und Radler die Straße hinunter. Der Verkehr wird über Umleitungen geregelt, durch die Bismarckstraße fahren nur noch die, die auch wirklich dorthin müssen.
Die Leidtragenden der Sperrung sind die Besitzer der angrenzenden Geschäfte. „Mir fehlt die Laufkundschaft“, klagt Norbert Liehr, der einen Zeitungskiosk an der Straße besitzt. Immer weniger Kunden kommen in seinen Laden, der Umsatz sei deutlich zurückgegangen. Vor der Sperrung seien viele Kunden aus dem Sheridan-Park im Augsburger Stadtteil Pfersee gekommen, die kaufen jetzt woanders sein. Liehr ärgert sich außerdem, dass der Bus trotz Sperrung durch die Straße fahren darf, Anlieger aber nicht. Am Anfang war das noch anders, Anwohner konnten die Baustelle ebenfalls passieren. Wer jetzt die Sperrung missachtet, muss mit einem Bußgeld rechnen. Waltraud Zaschke vom Stadtberger Bauamt widerspricht dieser Darstellung: „Die Durchfahrt ist für die gesamte Bauzeit gesperrt, Anlieger dürfen nach wie vor einzelne Grundstücke anfahren.“ Durchfahren dürfe jedoch niemand, stellt sie klar. Diese Regelung werde vielfach missachtet, die Polizei kontrolliere deshalb auch verstärkt.
Brief an den Bürgermeister mit 25 Unterschriften
Weil er wütend ist, hat Norbert Liehr einen Brief an den Stadtberger Bürgermeister Paul Metz geschrieben, unterzeichnet ist er von ihm und anderen Ladenbesitzern in der Bismarckstraße. Rund 25 Unterschriften standen letztendlich unter dem Brief.
In ihrem Schreiben machen die Unterzeichner auf ihre Situation aufmerksam und fordern eine Ampel, die statt der Sperrung den Verkehr regeln soll. Eine Antwort auf den Brief sei bisher noch nicht gekommen. „Wenn wir bis nächste Woche nichts hören, sammle ich auch bei den Kunden Unterschriften“, sagt Liehr.
Bürgermeister Metz bestätigt auf Anfrage unserer Zeitung den Empfang dieses Briefes. „Wir können dem Wunsch der Unterzeichner leider nicht Rechnung tragen“, bedauert er.
Weshalb das nicht möglich ist und was andere Gewerbetreibende zu der Sperrung sagen, lesen Sie in der Mittwochsausgabe des Augsburger Landboten.
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