Wo ist nur der Schatz geblieben?
Auf einem Rundweg in Welden können kleine und große Lausbuben Ganghofers Jugendzeit nacherleben.
Leonie, Sarah, Jakob, Marina und Teresa vom Waldkindergarten waren nicht zu bremsen: Sie durften als Erste nach dem Schatz auf dem neuen Ganghofer-Lausbubenweg graben. Nach wenigen Minuten im Sand stießen die Blechschaufeln auf die Silberlöffel, die in einen transparenten Kunststoffblock eingelassen sind. Tatsächlich hatte der junge Ludwig Ganghofer Familienschmuck irgendwo im Wald vergraben. Zu dumm nur, dass er die Stelle dann vergaß – ein Lausbubenstreich, der seit gestern auf dem neuen Rundweg nacherlebt werden kann.
Ganghofer wollte in seinem heiß geliebten Wald seinen Freunden – das waren der Dimini, der Muckl und der Alfons – eine Freude machen und sie einen Schatz finden lassen. In seinem „Buch der Kindheit“ schilderte er: „So krapfte ich eines Tages alles zusammen, was ich daheim an Gold und Silber erwischen konnte.“ Nachdem er den Schatz vergraben hatte, machte sich Ludwig auf den Heimweg. Über den Wiesen sah er angeblich ein Lichtlein flackern. „Ich hielt es für ein Irrlicht, das über dem vergrabenen Schatz zu tanzen begann.“ Daheim fiel sofort auf, dass die silbernen Löffel der Mutter, die goldene Uhr und Kette des Vaters und das Patenbesteck verschwunden waren. Ludwig musste alles beichten. Doch statt einer Tracht Prügel sollen die Eltern erst einmal sprachlos gewesen sein. Dann lachten sie laut los. Und schickten ihren Sohn sofort wieder in den Wald. Doch der fand die Stelle nicht mehr, an der er den Schatz versteckt hatte. Auch Generationen von Kindern nach Ganghofer entdeckten ihn nicht. Georg Anzenhofer, der frühere Kreisbrandrat, erinnert sich: „Natürlich haben wir auch an der Schneeburg gesucht, aber nie etwas gefunden.“ Die Anlage südlich von Welden geht vermutlich auf der Bronze- und Keltenzeit zurück. Die heutigen Gräben und Wälle stammen aus dem Mittelalter – ein riesiger Abenteuerspielplatz prima Ort für Lausbubenstreiche.
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