Wollmetshofer wollen alte Schule neu beleben
Eigentlich war der Abriss schon beschlossene Sache. Doch dank des Engagements der Bürger hat das alte Schulhaus im Fischacher Ortsteil Wollmetshofen jetzt wieder eine Zukunft.
Das Wollmetshauser Schulhaus ist ein besonderer Bau: Das wohl 1907 errichtete Gebäude ist die letzte erhaltene Ein-Raum-Schule in der gesamten Marktgemeinde Fischach. Bis vor rund drei Jahren diente es der Rot-Kreuz-Gemeinschaft Fischach als Vereinsheim, seit dem Auszug des BRK wird die Schule nur noch sporadisch genutzt - unter anderem als Wahllokal.
Die Interessengemeinschaft will sich damit nicht zufrieden geben und hat einen ganzen Katalog von Nutzungsideen zusammengestellt: Heim für verschiedene Vereine, Sitzungssaal für den Pfarrgemeinderat, Bastelstube für Kinder, Tischtennis-Raum für Jugendliche - um nur einige zu nennen. Die Renovierungsarbeiten wollen die Wollmetshofer selbst übernehmen. Repariert werden müssen unter anderem die Fenster und die Heizung, auch einen neuen Anstrich braucht das Gebäude. Bürgermeister Josef Fischer (SPD/Unabhängige) und der Gemeinderat zeigten sich unisono begeistert über das Engagement des Ortsteils. "Die Leute kümmern sich um ihr Dorf und wollen, dass es lebendig bleibt", freute sich auch Ines Penzhorn (CSU).
Doch ein Problem tauchte im Rat auf: Wer zahlt künftig den Unterhalt für das Schulhaus? Bürgermeister Fischer gab zu bedenken, dass die Gemeinde diesen für kein Vereinsheim übernehme oder bezuschusse. Der Wollmetshofer Peter Luible (CSU) betonte aber, dass die Schule eher ein Jugend- und Bürgerhaus werden solle. Diese Funktion erfüllten aber laut Josef Fischer auch die Vereinsheime in Aretsried und Siegertshofen. Auch die Frage der Materialkosten wurde angesprochen: Die Interessengemeinschaft will dafür die Gemeinde in die Pflicht nehmen, einen Kostenplan gibt es aber noch nicht.
Eine Lösung dieser Probleme stand gestern noch nicht auf der Tagesordnung - es ging lediglich darum, das Nutzungskonzept zu billigen. Es war eine Formsache: Bürgermeister Fischer hatte schon im Vorgriff auf die Entscheidung die Wollmetshofer Schule in den Antrag für das EU-Regionalentwicklungsprogramm ELER aufgenommen. Die Mittel aus diesem Topf werden mitentscheidend für die Zukunft der Gebäudes sein. "Das Nutzungskonzept steht und fällt mit ELER", so Bürgermeister Fischer.
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